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Kultur
Zum 175. Todestag von Friedrich Wilhelm Christian C. F. von Humboldt (1767–1835)

Ein Staatsmann für Freiheit und Frieden

Ein Staatsmann für Freiheit und Frieden
Porträt des großen Gelehrten
Am 8. April vor 175 Jahren verstarb in Tegel bei Berlin Wilhelm von Humboldt. Der bedeutende deutsche Gelehrte und Diplomat zählt zu den großen fortwirkend einflußreichen Persönlichkeiten der deutschen Kulturgeschichte. Er war einer der Mitbegründer der Universität in Berlin.

Jugend und Ausbildung

Humboldt entstammte der preußischen Aristokratie: der Großvater wurde wegen seiner Verdienste als Offizier in den Adelsstand erhoben. Im Jahre 1766 heiratete sein Vater Alexander Georg die reiche Witwe Elisabeth von Holwede. Wilhelm wurde am 22. Juni 1767 in Potsdam geboren. Zusammen mit seinem Bruder Alexander wurde er von Privatlehrern erzogen. Diese Ausbildung koordinierte mehr als zehn Jahre Gottlob Johann Christian Knuth, der nach dem Tod des Vaters (1779) zum Vermögensverwalter der beiden Brüder bestellt wurde. Mit 13 Jahren sprach Wilhelm Latein, Griechisch und Französisch und hatte umfangreiche Kenntnisse auf literarischem Gebiet. Im Hinblick auf ein künftiges Studium wurden Wilhelm und Alexander auch Grundkenntnisse in Philosophie, Naturwissenschaften und Nationalökonomie vermittelt. Wilhelm sollte Rechtswissenschaften in Frankfurt an der Oder studieren, wechselte aber schon nach einem Semester im Frühjahr 1788 nach Göttingen. Dort konzentrierte er sich allerdings auf die Fächer Philosophie, Geschichte und klassische Philologie, für die er das ganze Leben eine Vorliebe zeigte.

Nach einer Reise ins Rheinland zu Jahres - ende führte ihn eine weitere im Sommer 1789 aus Interesse an den revolutionären Ereignissen nach Paris. Während eines Aufenthalts zusammen mit seiner Verlobten Caroline von Dacher - öden in Weimar begegnete er zu Weihnachten 1789 zum ersten Mal Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe. Anfang 1790 wurde Wilhelm in den preußischen Staatsdienst aufgenommen, wo er neben der Ausbildung zum Richter auch die für den diplomatischen Dienst erhielt. Doch im Mai des folgenden Jahres schied er auf eigenen Wunsch aus dem Amt aus. Nach der Hochzeit im Juni 1791 lebte er auf den Familiengutshöfen seiner Frau in Thüringen, wo er sich ganz dem Studium der altgriechischen Sprache, der Philosophie und Kultur widmete. Fasziniert vom griechischen Geist – der antike Mensch war für ihn der vollkommene Mensch – verfaßte er 1793 die Schrift Über das Studium des Altertums und des Griechischen insbesondere. Nach seiner Übersiedlung nach Jena 1794, wo Schiller lebte, wurde Humboldt Berater des Dichters. Seine konstruktiven Kritiken fanden ihren Niederschlag in Schillers Balladen und später auch in Goethes Schaffen. Nach dem Tode seiner Mutter erhielt er als Erbteil das Familienschloß in Tegel. [...]
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