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Kultur
Bedeutende römische Museen – Die Galerie im Palazzo Barberini

Kunst im Zeichen des »Bienen-Wappens«

Kunst im Zeichen des »Bienen-Wappens«
Seit der 2010 abgeschlossenen Restaurierung erstrahlt der Palazzo Barberini wieder in neuem Glanz.
Drei Bienen zieren das Wappen der Adelsfamilie Barberini, aus der Papst Urban VIII. – mit bürgerlichem Namen Maffeo Barberini – im 17. Jahrhundert hervorging. Das Wappen ist denn auch auf dem prächtigen Tritonenbrunnen zu sehen, den Gian Lorenzo Bernini auf der römischen Piazza Barberini schuf. Und eine Biene dient sinnigerweise als Herausgeber-Zeichen des 150seitigen Führers durch die bedeutende Kunstsammlung im historischen Palazzo Barberini, der nur einen Katzensprung von der erwähnten Piazza entfernt liegt.

»Galleria Nazionale d’Arte Antica« heißt das Museum offiziell. Aber mit »antik« ist hier nicht Kunst des Altertums, sondern einfach »alte Kunst« gemeint – zur Unterscheidung von der (ja ebenfalls in Rom befindlichen) »Nationalgalerie für moderne Kunst«. In der Tat enthält die Sammlung, den meisten Besuchern nur als »Museum im Palazzo Barberini« bekannt, Exponate vom 13. bis zum 18. Jahrhundert, darunter berühmte Meisterwerke.

Sehenswert ist schon der Palazzo selbst. Zwar wirkt er, bedingt durch die stürmische urbanistische Entwicklung Roms nach der Einigung Italiens 1870, eingeengt durch die wuchtigen Gebäude ringsum. Doch er wirft ein Schlaglicht sowohl auf den Bauherrn Urban VIII. wie auch auf seine genialen Architekten Maderno, Borromini und Bernini. Zu Recht heißt es im Museumsführer: »Der grandiose Palast entsprach ganz genau dem Wunsch des Barberini-Papstes nach einem herrschaftlichen Wohnsitz für seine (aus der Toskana stammende) Familie – nach einem Schloß also, das den Residenzen der römischen Hocharistokratie gleichkam.« Urbans langes Pontifikat, von 1623–1644, ermöglichte die Erfüllung dieses Wunsches.

Es begann damit, daß seine Familie 1625 ein schon bestehendes, großes Gebäude und das ganze Gelände ringsum erwarb. Auf dieser Basis entwarf Carlo Maderno den neuen, barocken Palast, unterstützt von seinem Neffen Francesco Borromini. Nach Madernos Tod übernahm Gian Lorenzo Bernini die Leitung der Bauarbeiten; er veränderte vieles und schuf das majestätische Treppenhaus. Auf mehreren Teilen der Fassade brachte er die typischen Barberini-Bienen oder gar das ganze Wappen dieser Familie an.

Übrigens hat noch ein weiterer Architekt und Maler ersten Ranges an der Ausschmückung des Gebäudes mitgewirkt: Pietro da Cortona. Von ihm stammt das Deckengemälde in dem für Repräsentationszwecke bestimmten, riesigen Salon: »Trionfo della Divina Providenza« (Triumph der göttlichen Vorsehung). Letztlich eine Hommage an Papst Urban VIII. und seine Familie. Pietro da Cortona schuf, gleichfalls im ersten Stockwerk, auch die schöne Kapelle, in der er selbst ein Kreuzigungsbild über dem Altar malte. Erst 1663 waren die Bauarbeiten am Palazzo Barberini beendet.

Was geschah fortan mit dem Palast und seinen Kunstwerken? Vom späten 17. Jahrhundert an verblich der Ruhm und schrumpfte der Reichtum der Familie Barberini. Erbschaftsstreitigkeiten und andere Umstände führten zur Zersplitterung der Sammlungen. 1949 erwarb der italienische Staat den Palazzo, mit dem Ziel, eben dort die schon lange vorher gegründete, zunächst andernorts etablierte und rasch wachsende »Galleria Nazionale d’Arte Antica« unterzubringen. So geschah es denn auch. Der heutige Museumsschatz stammt außer von den Barberini aus vielerlei Sammlungen – darunter einige Werke aus der Kollektion jener deutschen Mäzenatin Henriette Hertz, nach der die »Bibliotheca Hertziana« (das Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte nahe der Spanischen Treppe) benannt ist. [...]
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