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Titelcover der archivierten Ausgabe 13/2010 - klicken Sie für eine größere Ansicht

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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (7)

»Er zählt mit stolzer Stirn die glücklichen Zeiten Pius’ VI.«

»Er zählt mit stolzer Stirn die glücklichen Zeiten Pius’ VI.«
Der zweite Teil des Artikels über den Obelisken auf der Piazza Montecitorio beschäftigt sich mit seiner mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte. Trotz einer seltsamen Legende führen gelegentliche Wiederentdeckungen des Obelisks nicht zu seiner Aufstellung. Das geschieht erst im Jahr 1792 unter Papst Pius VI.

»Kaiser Augustus, Sohn des vergöttlichten Caesar und Pontifex Maximus, zwölf Mal Imperator, elf Mal Konsul, vierzehn Mal Tribun, widmete dies [den Obelisken], nachdem Ägypten in die Gewalt des Römischen Volkes gelangte, der Sonne.« Diese Inschrift kann man gleich auf zwei Seiten der Steinnadel auf der Piazza di Montecitorio lesen. Den gleichen Text ließ Kaiser Augustus auf den Sockel des Obelisco Flaminio meißeln. Die beiden Granitblöcke trafen offensichtlich gleichzeitig in Rom ein. Während der Obelisco Flaminio den Zirkus Maximus schmückte, gab unser Monolith den Gnomon der Sonnenuhr des Augustus ab. Vermutlich blieb er bis ins 8. Jahrhundert aufrecht. Vom ihm überliefern die Itinerare des 8. und 9. Jahrhunderts, daß er bei der benachbarten Kirche »San Lorenzo in Lucina« stand. Ihr Beiname »ad Titan« ist in diesem Zusammenhang sehr sinnvoll. Von der Sonnenuhr des Augustus hingegen berichtet außer Plinius dem Älteren (23–79 n. Chr.) keiner der antiken Schriftsteller, obwohl es sich um ein ganz außergewöhnliches Monument handeln mußte. Eine plausible Annahme wäre, daß sie, vom Schlamm der zahlreichen Tiberüberschwemmungen zugedeckt, sehr bald vergessen wurde, der Obelisk indessen stand noch einige Jahrhunderte. Wahrscheinlich sah ihn Kaiser Karl der Große noch, als er im Jahr 800 zur Kaiserkrönung in die Ewige Stadt kam. Möglicherweise wollte ihn der Kaiser ins bisweilen auch »Athen des Nordens « genannte Aachen mitnehmen. Überraschenderweise finden sich im Aachener Dom seine Maße wieder. Der Monolith paßt mitsamt seiner Basis und seiner Kugel auf der Spitze genau in das Oktogon des Domes, vom Fußboden bis zum Scheitel der Kuppel. Daß Kaiser Karl der Astronomie besonders zugetan war, schreibt sein Biograph Einhard: »Unter allem Wissensdrang, den Karl der Große an den Tag legte, galt seine Bewunderung und größte Liebe dem Lauf der Gestirne, der Astronomie. « Aus diesem Grund wäre es naheliegend, daß der Kaiser die Abmessungen des Obelisken, welcher einst der Zeiger der Sonnenuhr des Augustus gewesen war, für die Palastkapelle in Aachen übernahm. [...]
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