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Kultur
Zum 550. Geburtstag von Kaiser Maximilian I.

»Der letzte Ritter« – ein Herrscher an der Zeitenwende

»Der letzte Ritter« – ein Herrscher an der Zeitenwende
Albrecht Dürer; Ölgemälde von Maximilian I., 1519; Kunsthist. Museum, Wien.
Vor 550 Jahren wurde am 22. März Kaiser Maximilian I. geboren. Er war eine nicht unumstrittene Persönlichkeit: einerseits sah er sich als Vertreter des alten Ritterstandes, andererseits war er ein aufgeschlossener Herrscher, der den Staat modernisieren und der anbrechenden Neuzeit anpassen wollte.

Maximilian wurde in der Burg zu Wiener Neustadt am 22. März 1459 als Sohn von Kaiser Friedrich III. und Eleonore von Portugal geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Wien und Wiener Neustadt, er hatte eine starke Bindung an seine Mutter, die er jedoch früh verlor. Sie vermittelte ihm eine höfische Bildung, während sein Vater ihm eine strenge, zugleich auf religiöse, geistige und körperliche Ausbildung ausgerichtete Erziehung angedeihen ließ. Maximilian heiratete 1477 Maria von Burgund, die Tochter Herzog Karls des Kühnen von Burgund, er wurde dadurch Mitregent in den burgundischen Niederlanden und verteidigte diese gegen die französischen Ansprüche. Maximilian war überzeugt, daß die großen Entscheidungen im Westen fallen würden und Frankreich war zeitlebens sein stärkster Gegner. Nach dem Tod Marias durch einen Jagdunfall (1482) verbanden sich der Adel und die Handelsstädte mit Frankreich, entrissen dem Gatten die Vormundschaft über seinen Sohn Philipp und zwangen ihn im Frieden von Arras, seine Tochter Margarethe mit dem französischen Dauphin Karl zu verloben und Burgund als Mitgift an Frankreich abzutreten.

Mit Unterstützung seines Vaters, Friedrich III., wurde er in Frankfurt am 16. Februar 1486 zum Römischen König gewählt und am 9. April in Aachen gekrönt. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande (1488) wurde er von den Aufständischen gefangengenommen und konnte erst im Mai 1489 von Friedrich III. mit einem Reichsheer befreit werden. Mitte Dezember 1490 heiratete Maximilian im Sinne der burgundischen Einkreisungspolitik gegenüber Frankreich »per procurationem « (ohne persönliche Anwesenheit) Anna von Bretagne. [...]
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