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Kultur
Das rumänische Forschungs- und Kulturinstitut »Accademia di Romania« in Rom

Kulturelles Erbe im Wandel der Zeiten

Kulturelles Erbe im Wandel der Zeiten
Ein Studientag in der Bibliothek des Kulturinstituts.
Von Christa Langen-Peduto

»Accademia di Romania« steht auf Italienisch in großen Lettern auf der schmucken neoklassizistischen Fassade, heutzutage gelb-weiß gestrichen. Es ist aber ein rein rumänisches Forschungs- und Kulturinstitut, das hier an der Piazza José de San Martin 1 in der Valle Giulia in Rom mit Rundbögen und Säulen eindrucksvoll hervorsticht. Schräg gegenüber ist die ebenfalls neoklassizistische Nationalgalerie für moderne Kunst beheimatet, hinter einer Straßenbiegung das Etruskische Museum. Die Villa Borghese, der schöne Stadtpark, dehnt sich dahinter aus. Und auf der Allee davor macht die Linie 3, Nachkomme einer seit 1931 existierenden Straßenbahn, eine Kurve und fährt quer durch die City zurück in Richtung Altstadt Trastevere. Sie hält viele Male, klingelt oft und fährt recht langsam, wie es sich für eine bald 100 Jahre alte Linie gehört.

»Tal der Akademien« wird die Valle Giulia auch genannt. Auf Initiative der Stadt Rom in den Anfängen des 20. Jahrhunderts wurde dort bewusst Auslandskultur angesiedelt. Inzwischen sind es sieben Institute. Die Grundstücke gab es gratis, mit der einzigen Auflage, dort Geschichte, Archäologie und schöne Künste sprechen zu lassen. Die Rumänen erhielten gut 5.000 Quadratmeter und machten sich mit Elan an die Arbeit. Die Nationalbank von Rumänien finanzierte alles und schon 1925 war ein erstes Projekt ganz im typischen rumänischen Stil fertig. Doch das wurde zum Zankapfel, laut Roms Behörden musste die Bauweise neoklassizistisch wie bei den anderen Akademien sein. Architekt Petre Antonescu änderte sein Projekt dementsprechend ab. Gebaut wurde schließlich von 1929 bis 1931. Ein hübscher Innengarten, drinnen alles gediegen, weitläufige Korridore und Treppen, großzügige Arbeits- und Studienräume, und die Wohnungen der Stipendiaten. Die ersten zogen im Januar 1932 ein, aber die offizielle Einweihung fand im Beisein von Italiens faschistischem Regierungschef Benito Mussolini erst ein Jahr später statt. [...]
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