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archivierte Ausgabe 9/2009
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Aus dem Vatikan |
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Generalaudienz auf dem Petersplatz am 18. Februar |
Der heilige Beda Venerabilis |
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Das Konsistorium des Visitators der Priester und Gläubigen aus dem Erzbistum Breslau nahm an der Generalaudienz am 18. Februar teil. Der Dekan des Konsistoriums, Professor Hubertus Drobner (Paderborn), überreichte dem Heiligen Vater die Festschrift zum Silbernen Dienstjubiläum des früheren Apostolischen Visitators, Prälat Winfried König, sowie den deutsch-polnischen Jubiläumsband zum 1000-jährigen Bestehen des Erzbistums Breslau. Papst Benedikt XVI. ermunterte zur Fortsetzung der Versöhnungsarbeit zwischen den Völkern Deutschlands und Polens, die die Schlesier seit Jahrzehnten segensreich leisten. Sie sei im Kontext der europäischen Einheit auch in Zukunft unverzichtbar. |
Liebe Brüder und Schwestern!
Der Heilige, mit dem wir uns heute befassen, heißt Beda und wurde im Jahr 672/673 im Nordosten Englands, genau in Northumbria, geboren. Er selbst berichtet, daß ihn seine Eltern im Alter von sieben Jahren dem Abt des nahegelegenen Benediktinerklosters zur Erziehung anvertraut hatten: »In diesem Kloster«, so erinnert er sich, »habe ich von da an immer gelebt, wobei ich mich intensiv dem Studium der Heiligen Schrift widmete, und während ich die Disziplin der Ordensregel und die Verpflichtung, täglich in der Kirche zu singen, einhielt, war es für mich immer wohltuend, entweder zu lernen oder zu lehren oder zu schreiben« (Historia eccl. Anglorum, V, 24). In der Tat wurde Beda zu einer der berühmtesten Gelehrtengestalten des frühen Mittelalters, konnte er doch von den vielen kostbaren Handschriften Gebrauch machen, die ihm seine Äbte nach ihrer Rückkehr von den häufigen Reisen auf den Kontinent und nach Rom mitbrachten. Die Lehre und der Ruhm der Schriften verschafften ihm viele Freundschaften mit den wichtigsten Persönlichkeiten seiner Zeit, die ihn zur Fortsetzung seiner Arbeit ermutigten, aus der viele Nutzen zogen. Auch als er schon krank war, hörte er nicht zu arbeiten auf und bewahrte stets eine innere Freude, die im Gebet und im Gesang zum Ausdruck kam. Sein bedeutendstes Werk, die Historia ecclesiastica gentis Anglorum [Kirchengeschichte des englischen Volkes], schloß er mit der Anrufung: »Ich bitte dich, guter Jesus, der du mich wohlwollend die süßen Worte deiner Weisheit schöpfen ließest, laß mich in deiner Güte eines Tages zu dir, Quelle aller Weisheit, gelangen und für immer vor deinem Angesicht verweilen «. Der Tod ereilte ihn am 26. Mai 735: Es war das Fest Christi Himmelfahrt.
Die Heilige Schrift ist die ständige Quelle der theologischen Reflexion Bedas. Nach einem sorgfältigen kritischen Studium des Textes (eine Abschrift des monumentalen »Codex Amiatinus« der Vulgata, über den Beda arbeitete, ist uns überliefert) kommentiert er die Bibel, indem er sie mit einem christologischen Schlüssel liest, das heißt zwei Dinge vereint: Einerseits hört er, was der Text genau sagt – er will wirklich hören, den Text selbst verstehen; andererseits ist er überzeugt, daß der Schlüssel zum Verstehen der Heiligen Schrift als einziges Wort Gottes Christus ist und daß mit Christus, in seinem Licht, das Alte und das Neue Testament als »eine« Heilige Schrift zu verstehen sind.
Die Ereignisse des Alten und des Neuen Testaments gehören zusammen, sie sind der Weg zu Christus, auch wenn sie in verschiedenen Zeichen und Einrichtungen ausgedrückt werden (er nennt das »concordia sacramentorum«). So sind zum Beispiel das Bundeszelt, das Mose in der Wüste errichtete, und der erste und zweite Tempel Jerusalems Bilder für die Kirche, den neuen Tempel, der auf Christus und den Aposteln aus lebendigen Steinen erbaut worden ist, die fest zusammengefügt sind durch die Liebe des Heiligen Geistes. Und wie zur Errichtung des alten Tempels auch Heidenvölker dadurch beigetragen haben, indem sie hochwertige Materialien und die technische Erfahrung ihrer Maurermeister zur Verfügung stellten, so tragen zum Aufbau der Kirche Apostel und Lehrer bei, die nicht nur aus den alten jüdischen, griechischen und lateinischen Stämmen kommen, sondern auch aus neuen Völkern, zu denen Beda gern die irischen Kelten und die Angelsachsen zählt. [...]
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