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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am ersten Fastensonntag, 18. Februar

Gott allein kann uns das wahre Glück schenken

Gott allein kann uns das wahre Glück schenken
Der Teufel in Mönchsgestalt will Jesus von seinem Weg abbringen und fordert ihn auf, sich vom Tempel herabzustürzem (Mt 4,5), Fresko von Sandro Botticelli in der Sixtinischen Kapelle (1481-82).
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Am heutigen ersten Fastensonntag lenkt das Evangelium die Aufmerksamkeit auf die Themen der Versuchung, der Umkehr und der Frohen Botschaft. Der Evangelist Markus schreibt: »Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt« (Mk 1,12-13). Jesus geht in die Wüste, um sich auf seine Sendung in der Welt vorzubereiten. Er bedarf keiner Umkehr, doch als Mensch muss er durch diese Prüfung gehen, sowohl für sich selbst, um dem Willen des Vaters zu gehorchen, als auch für uns, um uns die Gnade des Sieges über die Versuchungen zu schenken. Diese Vorbereitung besteht im Kampf gegen den Geist des Bösen, das heißt gegen den Teufel. Auch für uns ist die Fastenzeit eine Zeit des geistlichen »Kämpfens«, des geistlichen Kampfes: Wir sind aufgerufen, dem bösen Geist durch das Gebet entgegenzutreten, um mit der Hilfe Gottes fähig zu sein, ihn in unserem alltäglichen Leben zu besiegen. Wir wissen es, das Böse ist leider in unserem Leben und in unserer Umgebung am Werk, wo Gewalt, Ablehnung des Anderen, Abschottungen, Kriege, Ungerechtigkeiten zutage treten. All dies ist Werk des Teufels, des Bösen.

Gleich nach den Versuchungen in der Wüste beginnt Jesus, das Evangelium zu verkünden, das heißt die Frohe Botschaft, das zweite Wort. Das erste ist »Versuchung«: das zweite »Frohe Botschaft«. Und diese Frohe Botschaft fordert vom Menschen Umkehr – das dritte Wort – und Glauben. Er verkündet: »Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!« Dann mahnt er: »Kehrt um und glaubt an das Evangelium!« (V. 15), also glaubt an diese Frohe Botschaft, dass das Reich Gottes nahe ist. In unserem Leben bedürfen wir immer der Umkehr – jeden Tag –, und die Kirche lässt uns dafür beten. Denn wir sind nie genügend auf Gott ausgerichtet und müssen ihm ständig unseren Geist und unser Herz zuwenden. Um das zu tun, muss man den Mut aufbringen, alles zurückzuweisen, was uns vom Weg abbringt, die falschen Werte, die uns täuschen und auf hinterlistige Weise unseren Egoismus anziehen. Dagegen müssen wir auf den Herrn vertrauen, auf seine Güte und seinen Plan der Liebe für einen jeden von uns. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Buße, gewiss, aber sie ist keine traurige Zeit! Sie ist eine Zeit der Buße, doch sie ist keine traurige Zeit, des Trauerns. Sie ist ein freudiger und ernsthafter Einsatz dafür, unseren Egoismus, unseren alten Menschen abzulegen und uns unserer Taufgnade entsprechend zu erneuern.

Gott allein kann uns das wahre Glück schenken: Es ist sinnlos, dass wir unsere Zeit damit vergeuden, es anderswo zu suchen, in den Reichtümern, im Vergnügen, in der Macht, in der Karriere… Das Reich Gottes ist die Verwirklichung all unseres Strebens, da es gleichzeitig Heil des Menschen und Herrlichkeit Gottes ist. An diesem ersten Sonntag der Fastenzeit sind wir eingeladen, diesen Aufruf Jesu zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium aufmerksam zu hören und anzunehmen. Wir werden ermahnt, eifrig den Weg zum Osterfest zu beginnen, um immer mehr die Gnade Gottes anzunehmen, der die Welt in ein Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Brüderlichkeit verwandeln will. [...]
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