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Aus dem Vatikan

Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am 21. Februar

Die Harmonie des gemeinsamen Glaubens offenbaren
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am 21. Februar
Vatikanstadt. Papst Franziskus gab am Sonntag, 21. Februar, seinen Zuhörern beim Angelusgebet auf dem Petersplatz ein Geschenk mit. Freiwillige, darunter auch Flüchtlinge, Arme und Obdachlose, verteilten als Arznei gestaltete Schachteln mit Rosenkranz, Jesusbild und einer Art Packungsbeilage für die Seele an die Besucher. Die Schachteln trugen die Abbildung eines menschlichen Herzens und die Aufschrift »Misericordina«. »Nehmt dieses Geschenk als geistliche Hilfe, um besonders in diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit Liebe, Vergebung und Brüderlichkeit zu verbreiten«, sagte Franziskus
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Der zweite Sonntag der Fastenzeit unterbreitet uns das Evangelium von der Verklärung Jesu.

Die Apostolische Reise, die ich in den vergangenen Tagen nach Mexiko unternommen habe, ist eine Erfahrung der Verklärung gewesen. Warum? Weil der Herr uns das Licht seiner Herrlichkeit durch den Leib seiner Kirche, seines heiligen Volkes, das in jenem Land lebt, gezeigt hat. Ein oftmals verletzter Leib, ein oftmals unterdrücktes, verachtetes, in seiner Würde verletztes Volk. Und doch waren die verschiedenen Begegnungen in Mexiko voller Licht: das Licht des Glaubens, das die Gesichter verklärt und den Weg erhellt.

Der geistliche Schwerpunkt der Pilgerreise war das Heiligtum der Gottesmutter von Guadalupe. Vor dem Bild der Mutter in Stille zu verweilen war, was ich mir vor allem anderen vorgenommen hatte. Und ich danke Gott, dass er es mir gewährt hat. Ich habe Betrachtung gehalten, und ich habe mich von der Frau anschauen lassen, die in ihren Augen die Blicke all ihrer Kinder eingeprägt trägt und die Schmerzen aufnimmt, die durch Gewalttaten, Entführungen, Ermordungen, Übergriffe zum Schaden vieler armer Menschen, vieler Frauen verursacht worden sind. Guadalupe ist das meistbesuchte Marienheiligtum der Welt. Aus ganz Amerika kommen die Menschen, um dort zu beten, wo sich die Virgen Morenita einem Indio, dem heiligen Juan Diego, gezeigt hat und so den Beginn der Evangelisierung des Kontinents und seiner neuen Zivilisation, Frucht der Begegnung verschiedener Kulturen, setzte.

Und das ist das eigentliche Erbe, das der Herr Mexiko übergeben hat: den Reichtum der Verschiedenheit zu bewahren und gleichzeitig die Harmonie des gemeinsamen Glaubens zu offenbaren, eines aufrechten und festen Glaubens, der von einer großen Fülle an Vitalität und Menschlichkeit begleitet wird. Wie meine Vorgänger bin auch ich gekommen, um den Glauben des mexikanischen Volkes zu stärken, aber auch um gleichzeitig meinerseits von ihm gestärkt zu werden; ich habe dieses Geschenk mit dankbaren Händen angenommen, damit es zum Wohl der universalen Kirche gereiche.

Ein leuchtendes Beispiel für das, was ich sage, geben die Familien: die mexikanischen Familien haben mich voll Freude als Botschafter Christi, als Hirten der Kirche aufgenommen; doch ihrerseits haben sie mir klare und starke Zeugnisse geschenkt, Zeugnisse des gelebten Glaubens, des Glaubens, der das Leben verklärt zur Erbauung aller christlichen Familien der Welt. Dasselbe kann man von den Jugendlichen, den Personen geweihten Lebens, den Priestern, den Arbeitern, den Häftlingen sagen.

Deshalb danke ich dem Herrn und der Jungfrau von Guadalupe für das Geschenk dieser Pilgerreise. Darüber hinaus danke ich dem Präsidenten von Mexiko und den anderen zivilen Obrigkeiten für den herzlichen Empfang; ich danke von ganzem Herzen meinen Brüdern im Bischofsamt und allen Menschen, die auf vielerlei Weise mitgewirkt haben.

Einen besonderen Lobpreis erheben wir zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit, weil sie es gewollt hat, dass es bei dieser Gelegenheit in Kuba zur Begegnung zwischen dem Papst und dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland, dem lieben Bruder Kyrill, gekommen ist; eine auch von meinen Vorgängern so sehr ersehnte Begegnung. Auch dieses Ereignis ist ein prophetisches Licht der Auferstehung, dessen die Welt heute mehr denn je bedarf. Die allerseligste Mutter Gottes möge uns weiter auf dem Weg der Einheit führen. Wir wollen zur Gottesmutter von Kasan beten, von der mir der Patriarch eine Ikone geschenkt hat. [...]
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