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archivierte Ausgabe 7/2020
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Aus dem Vatikan |
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Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 5. Februar |
Armut im Geist als Schlüssel zu innerer Freiheit und Größe |
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Heute setzen wir uns mit der ersten der acht Seligpreisen des Evangeliums nach Matthäus auseinander. Jesus beginnt die Verkündigung seines Weges zur Glückseligkeit mit einer paradoxen Aussage: »Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich« (5,3). Ein erstaunlicher Weg und ein seltsamer Gegenstand der Seligkeit, die Armut.
Wir müssen uns fragen: Was ist hier mit »arm« gemeint? Wenn Matthäus nur dieses Wort verwenden würde, dann hätte es einfach nur eine ökonomische Bedeutung, würde also auf jene Menschen verweisen, die wenige oder gar keine Mittel für ihren Lebensunterhalt haben und die Hilfe der anderen benötigen.
Das Evangelium nach Matthäus spricht jedoch – im Gegensatz zu Lukas – von denen, die arm sind »vor Gott« oder »im Geist«. Was bedeutet das? Der Bibel zufolge ist der Geist der Lebensatem, den Gott Adam eingehaucht hat. Er ist unsere innerste Dimension, sozusagen die geistliche Dimension, die innerste, jene, die uns zu Menschen macht, der tiefste Kern unseres Seins. Die »arm sind vor Gott« sind also jene, die tief in ihrem Innern arm sind und sich als arme Bettler fühlen. Jesus erklärt sie selig, denn ihnen gehört das Himmelreich.
Wie oft hat man uns das Gegenteil erzählt! Man muss im Leben etwas sein, jemand sein … Man muss sich einen Namen machen … Daraus entstehen Einsamkeit und Unglück: Wenn ich »jemand« sein muss, dann stehe ich im Wettbewerb mit den anderen und lebe in übertriebener Sorge um mein Ego. Wenn ich nicht akzeptiere, arm zu sein, dann hasse ich alles, was mir meine Schwäche in Erinnerung ruft. Denn diese Schwäche verhindert, dass ich eine wichtige Person werde, jemand, der nicht nur reich ist an Geld, sondern auch an Berühmtheit, an allem.
Sich selbst gegenüber weiß jeder sehr gut, dass er, so viel Mühe er sich auch gibt, immer von Grund auf unvollkommen und verletzlich bleibt. Es gibt keinen Trick, der diese Schwäche bedeckt. Jeder von uns ist im Innern verletzlich. Er muss schauen, wo. Wie schlecht lebt man, wenn man die eigenen Grenzen ablehnt! Man lebt schlecht. Man verdaut die Grenze nicht, sie ist da. Stolze Menschen bitten nicht um Hilfe, können nicht um Hilfe bitten. Es fällt ihnen nicht ein, um Hilfe zu bitten, weil sie sich als eigenständig erweisen müssen. Und wie viele von ihnen brauchen Hilfe, aber der Stolz verhindern es, um Hilfe zu bitten. Und wie schwierig ist es, einen Fehler zuzugeben und um Vergebung zu bitten!
Wenn ich den Neuvermählten, die mich fragen, wie sie eine gute Ehe führen sollen, einen Rat gebe, dann sage ich zu ihnen: »Es gibt drei Zauberworte: ›Darf ich?‹, ›danke‹, ›Entschuldige‹.« Diese Worte kommen aus der Armut im Geist. Man darf nicht aufdringlich sein, sondern muss um Erlaubnis bitten: »Meinst du, es ist gut, das zu tun?« So gibt es einen Dialog in der Familie, Ehefrau und Ehemann sprechen miteinander. »Du hast das für mich getan. Danke, ich brauchte es.« Außerdem macht man immer Fehler, einen Ausrutscher: »Entschuldige.« Und gewöhnlich sagen die Paare, die Neuvermählten, von denen heute viele hier sind, zu mir: »Das Dritte ist das Schwierigste«, um Vergebung bitten, um Entschuldigung bitten. Denn der Stolze bringt es nicht fertig. Er kann nicht um Vergebung bitten: Er hat immer Recht. Er ist nicht arm im Geist. Der Herr dagegen wird nie müde zu vergeben; wir sind es leider, die müde werden, um Vergebung zu bitten (vgl. Angelus, 17. März 2013). Die Müdigkeit, um Vergebung zu bitten: Das ist eine schlimme Krankheit! [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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