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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 11. Februar

Sich reinigen lassen von den Krankheiten des Herzens

Sich reinigen lassen von den Krankheiten des Herzens
In Anwesenheit zweier Jugendlicher versandte Papst Franziskus mit einem Tabletcomputer das Online-Formular seiner Anmeldung zum Weltjugendtag, der vom 22. bis 27. Januar 2019 in Panama stattfinden wird. Unter dem Motto »Kleines Land – Großes Herz« hatte der Erzbischof von Panama-Stadt, José Domingo Ulloa Mendieta, zum Großtreffen in Mittelamerika eingeladen.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

An den Sonntagen zeigt uns zur Zeit das Evangelium nach dem Bericht von Markus, wie Jesus Kranke aller Art heilt. In diesen Kontext fügt sich gut der Welttag der Kranken ein, der genau heute, am 11. Februar, Gedenktag Unserer lieben Frau von Lourdes, begangen wird. Deshalb betrachten wir mit dem auf die Grotte von Massabielle gerichteten Blick des Herzens den wahren Arzt von Leib und Seele: Jesus, den Gottvater in die Welt gesandt hat, um die von der Sünde und deren Folgen gezeichnete Menschheit zu heilen.

Der heutige Abschnitt aus dem Evangelium (Mk 1,40-45) zeigt uns die Heilung eines an Aussatz erkrankten Mannes, einem Leiden, das im Alten Testament als schwere Unreinheit betrachtet wurde und die Ausgrenzung des Aussätzigen aus der Gemeinschaft nach sich zog: sie lebten alleine. Sein Zustand war wirklich kläglich, denn die Mentalität jener Zeit ließ ihn sich auch vor Gott und nicht allein vor den Menschen als unrein fühlen. Auch vor Gott. Deshalb fleht der Aussätzige im Evangelium Jesus mit diesen Worten an: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen« (V. 40).

Als Jesus das hört, hat er Mitleid mit ihm (vgl. V. 41). Es ist sehr wichtig, auf diese innere Resonanz Jesu zu achten, wie wir es lange Zeit während des Jubiläums der Barmherzigkeit getan haben. Man versteht das Wirken Christi nicht, man versteht Christus selbst nicht, wenn man sich nicht in sein von Mitleid und Erbarmen erfülltes Herz versetzt. Das ist es, was ihn dazu führt, die Hand nach diesem an Aussatz erkrankten Mann auszustrecken, ihn zu berühren und zu sagen: »Ich will – werde rein!« (V. 40). Die erschütterndste Tatsache ist, dass Jesus den Aussätzigen berührt, denn dies war vom mosaischen Gesetz absolut verboten. Einen Aussätzigen zu berühren bedeutete, auch innerlich, im Geist, angesteckt zu werden, also unrein zu werden. Doch in diesem Fall geht der Einfluss nicht vom Aussätzigen zu Jesus, um ihn anzustecken, sondern von Jesus zum Aussätzigen, um ihm Reinigung zu schenken. Außer dem Mitleid und der Barmherzigkeit bewundern wir in dieser Heilung auch den Wagemut Jesu, der sich weder um die Ansteckung noch um die Vorschriften kümmert, sondern allein vom Willen bewegt wird, jenen Mann vom Unglück zu befreien, das auf ihm lastet.

Brüder und Schwestern, keine Krankheit ist Ursache von Unreinheit: die Krankheit betrifft zweifellos die ganze Person, doch in keiner Weise greift sie ihre Beziehung zu Gott an oder verhindert sie. Im Gegenteil, ein kranker Mensch kann noch inniger mit Gott vereint sein. Die Sünde dagegen, ja, sie macht uns unrein! Der Egoismus, der Stolz, das Eintreten in die Welt der Korruption und Verdorbenheit – das sind die Krankheiten des Herzens, von denen man gereinigt werden muss, indem man sich wie der Aussätzige an Jesus wendet: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen!« [...]
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