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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 22. November

Gedächtnis des österlichen Geheimnisses

Gedächtnis des österlichen Geheimnisses
Fahnenschwinger aus dem piemontesischen Alba bilden ein Spalier für den Papst.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Wir setzen die Katechesen über die Messe fort und können uns fragen: Was ist die Messe eigentlich? Die Messe ist das Gedächtnis des österlichen Geheimnisses, des Paschamysteriums Christi. Sie lässt uns teilhaben an seinem Sieg über die Sünde und den Tod und gibt unserem Leben die volle Bedeutung.

Daher müssen wir, um den Wert der Messe zu begreifen, also zunächst die biblische Bedeutung des »Gedächtnisses« verstehen. Es ist »nicht nur ein Sich-Erinnern an Ereignisse der Vergangenheit, sondern die Verkündigung der großen Taten, die Gott für die Menschen getan hat. In der liturgischen Feier dieser Ereignisse werden sie gegenwärtig und wieder lebendig« (Katechismus der Katholischen Kirche, 1363). Durch sein Leiden, seinen Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt hat Jesus Christus das Pascha vollendet. Und die Messe ist das Gedächtnis seines Pascha, seines »Exodus«, den er für uns vollbracht hat, um uns aus der Knechtschaft zu führen und uns in das Gelobte Land des ewigen Lebens zu bringen. Sie ist nicht nur eine Erinnerung, nein, sie ist mehr: Sie ist die Vergegenwärtigung dessen, was vor 20 Jahrhunderten geschehen ist.

Höhepunkt des Heilswirkens

Die Eucharistie bringt uns immer auf den Höhepunkt des Heilswirkens Gottes: Jesus, der Herr, macht sich für uns zum gebrochenen Brot und gießt all seine Barmherzigkeit und Liebe über uns aus, wie er es am Kreuz getan hat, um so unser Herz, unser Dasein und unsere Beziehung zu ihm und zu den Geschwistern zu erneuern. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt: »Sooft das Kreuzesopfer, in dem Christus, unser Osterlamm, dahingegeben wurde, auf dem Altar gefeiert wird, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung« (Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 3).

Jede Eucharistiefeier ist ein Strahl jener Sonne ohne Untergang, die der auferstandene Christus ist. An der Messe teilzunehmen, insbesondere am Sonntag, bedeutet, in den Sieg des Auferstandenen einzutreten, von seinem Licht erleuchtet, von seiner Wärme gewärmt zu werden. Durch die Eucharistiefeier lässt der Heilige Geist uns am göttlichen Leben teilhaben, das unser ganzes sterbliches Dasein verklären kann. Und in seinem Übergang vom Tod zum Leben, von der Zeit zur Ewigkeit, zieht Jesus, der Herr, auch uns mit sich, um Pascha zu halten. In der Messe wird Pascha gehalten. In der Messe sind wir bei Jesus, der gestorben und auferstandenen ist, und er nimmt uns mit, zum ewigen Leben. In der Messe sind wir mit ihm vereint. Ja, Christus lebt in uns, und wir leben in ihm. Der heilige Paulus sagt: »Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat« (Gal 2,19-20). So dachte Paulus.

Denn sein Blut befreit uns vom Tod und von der Angst vor dem Tod. Es befreit uns nicht nur von der Herrschaft des physischen Todes, sondern vom geistlichen Tod – dem Bösen, der Sünde –, der uns immer dann erfasst, wenn wir unserer eigenen Sünde oder der Sünde anderer Menschen zum Opfer fallen. Dann wird unser Leben verunreinigt, verliert es an Schönheit, verliert es an Bedeutung, verwelkt es. [...]
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