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Aus dem Vatikan
Eucharistiefeier zum »Tag der Familie« im Jahr des Glaubens

Das Fundament der Freude ist die Gegenwart Gottes

Predigt von Papst Franziskus am 27. Oktober
Das Fundament der Freude ist die Gegenwart Gottes
Begleitet von vielen Kindern mit bunten Luftballons betrat der Heilige Vater beim Familientreffen den Petersplatz.
Vatikanstadt. »Die wahre Freude in der Familie kommt aus einer tiefen Harmonie zwischen den Menschen, die alle im Herzen spüren und die uns die Schönheit des Zusammenseins, der gegenseitigen Unterstützung auf dem Weg des Lebens empfinden lässt«, sagte Papst Franziskus vor den zahlreichen Gläubigen, die am vergangenen Sonntag auf den Petersplatz gekommen waren, um an der Messe teilzunehmen. Weiter hat der Papst die Familien aufgerufen, gemeinsam zu beten. »Gemeinsam in der Familie den Rosenkranz beten ist sehr schön und gibt viel Kraft. Und auch füreinander beten: Der Ehemann für seine Frau, die Frau für ihren Mann, beide für die Kinder, die Kinder für die Eltern, für die Großeltern«, sagte er. Im Folgenden seine Predigt:

Die Lesungen dieses Sonntags laden uns ein, über einige grundlegende Merkmale der christlichen Familie nachzudenken.

1. Das erste: die Familie, die betet. Der Abschnitt aus dem Evangelium stellt zwei Arten zu beten heraus, eine falsche – die des Pharisäers – und eine andere, echte – die des Zöllners. Der Pharisäer verkörpert eine Haltung, die nicht den Dank an Gott für seine Wohltaten und seine Barmherzigkeit, sondern vielmehr Selbstzufriedenheit ausdrückt. Der Pharisäer fühlt sich gerecht, er fühlt sich in Ordnung, er plustert sich darum auf wie ein Pfau und verurteilt die anderen von der Höhe seines Podestes aus. Der Zöllner dagegen macht nicht viele Worte. Sein Gebet ist demütig, nüchtern, durchdrungen von dem Bewusstsein der eigenen Unwürdigkeit, der eigenen Schwächen: Dieser Mann bekennt wirklich, dass er der Vergebung Gottes, der Barmherzigkeit Gottes bedarf.

Das Gebet des Zöllners ist das des Armen, es ist das Gebet, das Gott gefällt, es »dringt durch die Wolken«, wie die erste Lesung sagt (Sir 35,21), während das des Pharisäers beschwert ist vom Ballast der Eitelkeit.

Im Licht dieses Wortes möchte ich euch, liebe Familien, fragen: Betet ihr manchmal in der Familie? Einige ja, ich weiß es. Doch viele sagen mir: Aber wie geht das? Nun, man macht es wie der Zöllner, das ist klar: demütig vor Gott. Jeder lässt sich in Demut vom Herrn anschauen und erbittet seine Güte, dass er zu uns komme. – Aber, in der Familie, wie geht das da? Denn es scheint, das Gebet sei etwas Persönliches, und dann gibt es nie einen passenden, ruhigen Moment in der Familie… Ja, das stimmt, aber es ist auch eine Frage der Demut, zu bekennen, dass wir Gott brauchen, wie der Zöllner! Und alle Familien – wir haben Gott nötig: alle, alle! Wir brauchen seine Hilfe, seine Kraft, seinen Segen, seine Barmherzigkeit, seine Vergebung. Und es erfordert Einfachheit: Um in der Familie zu beten, braucht es Einfachheit! Gemeinsam am Tisch das »Vater unser« zu beten, ist nichts Außergewöhnliches: Das ist leicht. Und gemeinsam in der Familie den Rosenkranz beten ist sehr schön und gibt viel Kraft! Und auch füreinander beten: Der Ehemann für seine Frau, die Frau für ihren Mann, beide für die Kinder, die Kinder für die Eltern, für die Großeltern… Füreinander beten. Das ist Beten in der Familie, und das stärkt die Familie: das Gebet. [...]
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