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Papst Benedikt XVI.
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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 16. Oktober

Versöhnte Unterschiede in der Liebe des gemeinsamen Weges

Versöhnte Unterschiede in der Liebe des gemeinsamen Weges
Über die lebensspendende Kraft des Heiligen Geistes hat Papst Franziskus bei seiner wöchentlichen Begegnung mit Zehntausenden Pilgern auf dem Petersplatz gesprochen.
Liebe Brüder und Schwestern,
guten Tag!

Mit der heutigen Katechese gehen wir von dem, was die Heilige Schrift uns über den Heiligen Geist offenbart, dazu über, wie der Heilige Geist im Leben der Kirche, in unserem christlichen Leben gegenwärtig ist und wirkt .

In den ersten drei Jahrhunderten hat die Kirche nicht die Notwendigkeit verspürt, ihren Glauben an den Heiligen Geist ausdrücklich zu formulieren. Im ältesten Glaubensbekenntnis der Kirche, dem »Apostolischen Glaubenbekenntnis«, wird zum Beispiel nach der Verkündigung: »Ich glaube an Gott, den Vater […], den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, […] gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel« hinzugefügt: »Ich glaube an den Heiligen Geist« und nichts weiter, ohne irgendeine Erläuterung.

Göttlichkeit des Heiligen Geistes


Vielmehr war es die Irrlehre, die die Kirche dazu gebracht hat, ihren diesbezüglichen Glauben genauer zu erläutern. Als dieser Prozess begonnen hat – mit dem heiligen Athanasius im 4. Jahrhundert –, hat gerade die Erfahrung, die die Kirche mit dem heiligenden und vergöttlichenden Wirken des Heiligen Geistes gemacht hat, sie zur Gewissheit der vollkommenen Göttlichkeit des Heiligen Geistes geführt. Das geschah im Ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahr 381, das die Göttlichkeit des Heiligen Geistes mit den bekannten Worten, die wir heute noch im Glaubensbekenntnis sprechen, definiert hat: »Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten.«

Indem man sagte, dass der Heilige Geist »Herr ist«, sagte man gleichsam, dass er an der »Herrschaft« Gottes teilhat, dass er der Welt des Schöpfers, nicht der der Geschöpfe angehört. Die stärkste Aussage ist, dass ihm dieselbe Verherrlichung und Anbetung gebührt wie dem Vater und dem Sohn. Es ist das Thema der Gleichheit in der Ehre, das dem heiligen Basilius dem Großen sehr am Herzen lag, der der vorrangige Urheber jener Formel ist: der Heilige Geist ist Herr, ist Gott.

Die Definition des Konzils war kein Zielpunkt, sondern ein Ausgangspunkt. Denn nachdem man die historischen Gründe überwunden hatte, die eine ausdrücklichere Bestätigung der Göttlichkeit des Heiligen Geistes verhindert hatten, wird diese im Gottesdienst der Kirche und in ihrer Theologie ruhig verkündigt. Schon der heilige Gregor von Nazianz wird nach jenem Konzil bedenkenlos sagen: »Der Heilige Geist ist also Gott? Gewiss! Ist er ihm wesensgleich? Ja, wenn er wahrer Gott ist« (Oratio 31, 5.10).

Was sagt uns, den Gläubigen von heute, der Glaubensartikel, den wir jeden Sonntag in der Messe sprechen: »Ich glaube an den Heiligen Geist«? Mit ihm hat man sich in der Vergangenheit vor allem im Zusammenhang mit der Aussage befasst, dass der Heilige Geist »aus dem Vater hervorgeht«. Die lateinische Kirche hat diese Aussage schon früh integriert und dem Glaubensbekenntnis der Messe hinzugefügt, dass der Heilige Geist »auch aus dem Sohn« hervorgeht. [...]
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