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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 21. Oktober

Von der Denkart der Welt zur Denkart Gottes

Von der Denkart der Welt zur Denkart Gottes
Im Zusammenhang mit der derzeit tagenden Bischofssynode fand am Nachmittag des 23. Oktober im Institut für Patristik »Augustinianum« in der Nähe des Vatikans ein »Generationentreffen« mit Papst Franziskus statt. Anlass war die Vorstellung des Buches »Sharing the Wisdom of Time«, ein Interviewbuch, für das 250 Frauen und Männer in über 30 Ländern befragt wurden. Die einzelnen Aussagen zu Themen wie Arbeit, Liebe, Tod und Hoffnung werden kurz vom Papst kommentiert, der auch die Einleitung verfasst hat. Auch bei der Veranstaltung im Augustinianum konnten Gesprächspartner unterschiedlichen Alters dem Papst einige Fragen stellen.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Der heutige Abschnitt aus dem Evangelium (vgl. Mk 10,35-45) beschreibt Jesus, der erneut und mit großer Geduld versucht, seine Jünger zu korrigieren, indem er sie von der Denkart der Welt zur Denkart Gottes bekehrt. Die Gelegenheit dazu wird ihm von den Brüdern Jakobus und Johannes geboten, zwei der allerersten Jünger, die Jesus traf und in seine Nachfolge berief. Inzwischen haben sie einen langen Weg mit ihm zurückgelegt und gehören zur Gruppe der zwölf Apostel. Während sie auf dem Weg nach Jerusalem sind und die Jünger freudig erwarten, dass Jesus dort am Paschafest das Reich Gottes errichten wird, werden die beiden Brüder mutig und treten mit ihrer Bitte an den Meister heran: »Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen!« (V. 37).

Jesus weiß, dass Jakobus und Johannes von großer Begeisterung für ihn und für die Sache des Reiches beseelt sind, doch er weiß auch, dass ihre Erwartungen und ihr Eifer vom Geist der Welt verunreinigt sind. Deshalb antwortet er: »Ihr wisst nicht, um was ihr bittet« (V. 38). Und während sie von »Thronen der Herrlichkeit« sprachen, auf denen sie neben Christus, dem König, sitzen, spricht er von einem »Kelch«, aus dem zu trinken sei, von einer »Taufe«, die es zu empfangen gelte, das heißt von seinem Leiden und Tod. Jakobus und Johannes, die immer noch auf das erhoffte Privileg abzielen, sagen voller Elan: Ja, »wir können es!« Aber auch hier erkennen sie nicht wirklich, was sie sagen. Jesus kündigt an, dass sie seinen Kelch trinken und seine Taufe empfangen werden, das heißt, dass auch sie, wie die anderen Apostel, an seinem Kreuz Anteil haben werden, wenn ihre Stunde kommt. »Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist« (V.40), fügt Jesus abschließend hinzu. Als sage er: Folgt mir jetzt nach und lernt den Weg der Liebe als einen Weg des ›Verlustes‹, und der himmlische Vater wird an die Belohnung denken. Der Weg der Liebe ist immer ein Weg »des Verlustes«, denn lieben bedeutet, die Selbstsucht, die Selbstbezogenheit aufzugeben, um den anderen zu dienen.

Jesus bemerkt dann, dass die anderen zehn Apostel wütend auf Jakobus und Johannes sind und somit dieselbe weltliche Denkart an den Tag legen. Und das bietet ihm den Ausgangspunkt für eine Lehre, die für die Christen aller Zeiten gilt, auch für uns. Er sagt: »Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein« (V. 42-44). Das ist die Regel des Christen. Die Botschaft des Meisters ist klar: Während die Großen der Erde sich »Throne« für ihre eigene Macht aufbauen, wählt Gott einen unbequemen Thron, das Kreuz, von dem aus er herrscht und das Leben schenkt: »Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele« (V. 45), sagt Jesus. [...]
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