zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Doppelausgabe 42-43/2023 » Aus dem Vatikan
Titelcover der archivierten Ausgabe 42/2023 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise
nach Ajaccio 2024

Apostolische Reise nach Ajaccio
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Ajaccio



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 11. Oktober

Durch die Kraft der Vergebung ein neues Leben finden

Durch die Kraft der Vergebung ein neues Leben finden
Bei der Generalaudienz sprach der Papst über die sudanesische Heilige Josefine Bakhita (1869-1947), die ein Vorbild für die Befreiung aus Sklaverei und Ängsten sei.
Liebe Brüder und Schwestern,
guten Tag!

Auf dem Katecheseweg über den apostolischen Eifer – wir denken über den apostolischen Eifer nach – lassen wir uns heute vom Zeugnis der heiligen Josefine Bakhita, einer sudanesischen Heiligen, inspirieren. Leider wird der Sudan seit Monaten von einem schrecklichen bewaffneten Konflikt gequält, über den heute wenig gesprochen wird; beten wir für das sudanesische Volk, auf dass es in Frieden leben kann! Der Ruf der heiligen Bakhita hat jedoch alle Grenzen überwunden und ist zu allen gelangt, denen Identität und Würde verwehrt wird.

Innere Befreiung

1869 in Darfur – dem leidgeprüften Darfur! – geboren, wurde sie im Alter von sieben Jahren ihrer Familie entrissen und versklavt. Ihre Entführer haben sie »Bakhita« genannt, was »die Glückliche« bedeutet. Sie hatte nacheinander acht Herren – einer verkaufte sie an den anderen weiter … Das physische und seelische Leid, dessen Opfer sie von klein auf war, hat ihr die Identität geraubt. Sie hat Bosheiten und Gewalt erlitten: An ihrem Leib trug sie über hundert Narben. Aber sie selbst hat bezeugt: »Als Sklavin bin ich nie verzweifelt, weil ich eine geheimnisvolle Kraft spürte, die mir Halt gab.«

Angesichts dessen frage ich mich: Was ist das Geheimnis der heiligen Bakhita? Wir wissen, dass der verletzte Mensch oft seinerseits verletzt; der Unterdrückte wird leicht zum Unterdrücker. Die Berufung der Unterdrückten ist es jedoch, sich selbst und die Unterdrücker zu befreien und die Menschlichkeit wiederherzustellen. Nur in der Schwäche der Unterdrückten kann die Kraft der Liebe Gottes, der beide befreit, offenbar werden. Die heilige Bakhita bringt diese Wahrheit sehr gut zum Ausdruck. Eines Tages schenkt jemand, unter dessen Obhut sie stand, ihr ein kleines Kruzifix, und sie, die nie etwas besessen hatte, hütet es eifersüchtig wie einen Schatz. Während sie es betrachtet, erfährt sie eine innere Befreiung, weil sie sich verstanden und geliebt fühlt und daher fähig zu verstehen und zu lieben: Das ist der Anfang. Sie fühlt sich verstanden, sie fühlt sich geliebt und folglich fähig, die anderen zu verstehen und zu lieben. Denn sie wird sagen: »Gottes Liebe hat mich immer auf geheimnisvolle Weise begleitet… Der Herr hat mich sehr geliebt: Man muss alle Menschen lieben… Man muss mitleiden!« Das ist Bakhitas Seele. Tatsächlich bedeutet »mitleiden« sowohl »mit-leiden« mit den Opfern all der Unmenschlichkeit, die in der Welt gegenwärtig ist, und auch jene zu »bemitleiden«, die Fehler und Unrecht begehen, nicht rechtfertigend, sondern vermenschlichend. Das ist die Liebkosung, die sie uns lehrt: vermenschlichen. Wenn wir in die Logik des Kampfes, der Spaltung unter uns, der schlechten Empfindungen eintreten, einer gegen den anderen, verlieren wir die Menschlichkeit. Und oft meinen wir, dass wir Menschlichkeit brauchen, menschlicher sein müssen. Und das ist die Arbeit, die die heilige Bakhita uns lehrt: vermenschlichen, uns selbst vermenschlichen und die anderen vermenschlichen.

Nachdem die heilige Bakhita Christin geworden ist, wird sie von den Worten Christi verwandelt, über die sie täglich nachdenkt: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!« (Lk 23,34). Daher sagte sie: »Wenn Judas Jesus um Vergebung gebeten hätte, hätte auch er Barmherzigkeit gefunden.« Wir können sagen, dass das Leben der heiligen Bakhita zu einem existentiellen Gleichnis der Vergebung geworden ist. Wie schön ist es, von einem Menschen zu sagen: »Er war fähig, sie war fähig, immer zu vergeben.« Und sie war fähig, es immer zu tun. Ja, ihr Leben ist ein existentielles Gleichnis der Vergebung. Vergeben, damit uns vergeben werden wird. Vergesst das nicht: die Vergebung, die Gottes Liebkosung für uns alle ist. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum