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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Gebet des Angelus am 6. Oktober

Herr, lasse den Glauben in uns wachsen

Herr, lasse den Glauben in uns wachsen
»Zunächst möchte ich Gott für den Tag danken, den ich vorgestern in Assisi erlebt habe. Denkt, es war das erste Mal, dass ich in Assisi war, und es ist ein großes Geschenk gewesen, diese Pilgerreise gerade am Fest des hl. Franziskus zu unternehmen.« Mit diesen Worten begann Papst Franziskus seine Ansprache am 6. Oktober, zwei Tage nach seiner Reise in die umbrische Kleinstadt. Unser Bild zeigt ihn im Gebet vor der Grabstätte seines Namenspatrons in der Basilika des hl. Franziskus.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Zunächst möchte ich Gott für den Tag danken, den ich vorgestern in Assisi erlebt habe. Denkt, es war das erste Mal, dass ich in Assisi war, und es ist ein großes Geschenk gewesen, diese Pilgerreise gerade am Fest des hl. Franziskus zu unternehmen. Ich danke der Bevölkerung von Assisi für die warmherzige Aufnahme: vielen Dank!

Der heutige Abschnitt aus dem Evangelium beginnt so: »In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben!« (Lk 17,5). Mir scheint, dass wir alle uns diese Anrufung zu eigen machen können. Auch wir sagen wie die Apostel zu Jesus, dem Herrn: »Stärke unseren Glauben!« Ja, Herr, unser Glaube ist klein, unser Glaube ist schwach, zerbrechlich, doch wir bieten ihn dir so dar, wie er ist, damit du ihn wachsen lassen mögest. Haltet ihr es für gut, wenn wir alle gemeinsam wiederholen: »Herr, stärke unseren Glauben!«? Machen wir es? Alle: Herr, stärke unseren Glauben! Herr, stärke unseren Glauben! Herr, stärke unseren Glauben!« [Die Gläubigen auf dem Platz wiederholen es dreimal mit dem Heiligen Vater.] Er lasse ihn in uns wachsen!

Und was erwidert der Herr? Er erwidert: »Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen« (V. 6). Das Senfkorn ist sehr klein, doch Jesus sagt, es reicht, einen solchen kleinen, aber wahren, aufrichtigen Glauben zu haben, um menschlich Unmögliches, Undenkbares zu tun. Und das ist wahr! Wir alle kennen einfache, bescheidene Menschen, die aber einen sehr starken Glauben haben, die wirklich Berge versetzen! Denken wir zum Beispiel an gewisse Mütter und Väter, die besonders schwerwiegenden Situationen entgegentreten; oder an gewisse auch sehr schwerkranke Menschen, die ihren Besuchern Ausgeglichenheit vermitteln. Gerade aufgrund ihres Glaubens rühmen sich diese Menschen nicht dessen, was sie tun, im Gegenteil, wie Jesus dies im Evangelium fordert, sagen sie: »Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan« (Lk 17,10). Wie viele unter uns haben diesen starken, bescheidenen Glauben, der so gut tut!

In diesem Monat Oktober, der besonders den Missionen gewidmet ist, denke wir an die vielen Missionare, Männer und Frauen, die Hindernisse aller Art überwunden haben, um das Evangelium zu bringen, die wahrhaft ihr Leben hingegeben haben; wie der hl. Paulus zu Timotheus sagt: »Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium« (2 Tim1,8). Das aber betrifft alle: ein jeder von uns kann in seinem täglichen Leben Zeugnis für Christus geben, mit der Kraft Gottes, der Kraft des Glaubens. Der so kleine Glaube, den wir haben, der aber stark ist! Mit dieser Kraft Zeugnis geben für Jesus Christus, Christen mit dem Leben sein, mit unserem Zeugnis! [...]
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