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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 26. September

Die Liturgie – Schule des Gebets

Die Liturgie – Schule des Gebets
Liebe Brüder und Schwestern!

In diesen Monaten sind wir einen Weg im Licht des Wortes Gottes gegangen, um zu lernen, immer wahrhaftiger zu beten. Wir haben dabei einige große Gestalten des Alten Testaments, die Psalmen, die Briefe des hl. Paulus und die Apokalypse be- trachtet, vor allem aber die einzigartige und grundlegende Erfahrung Jesu in seiner Beziehung zum himmlischen Vater. In der Tat ist der Mensch nur in Christus fähig, sich mit Gott zu vereinen, mit der Tiefe und der Vertrautheit eines Sohnes gegen- über einem Vater, der ihn liebt; nur in ihm können wir uns in aller Wahrheit an Gott wenden und ihn liebevoll »Abba, Vater« nennen. Wie die Apostel haben auch wir in diesen Wochen immer wieder zu Jesus gesagt und sagen auch heute wieder: »Herr, lehre uns beten« (Lk 11,1).

Außerdem haben wir gelernt, den Heiligen Geist anzurufen, die erste Gabe des Auferstandenen an die Gläubigen, um die persönliche Beziehung zu Gott intensiver zu leben, denn er »nimmt sich … unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen« (Röm 8,26), sagt der hl. Paulus, und wir wissen, wie recht er hat.

Quelle lebendigen Wassers


An diesem Punkt, nach einer langen Katechesereihe über das Gebet in der Heiligen Schrift, kön- nen wir uns fragen: Wie kann ich mich vom Heiligen Geist formen lassen und so fähig werden, in die Atmosphäre Gottes einzutreten, mit Gott zu beten? Was ist diese Schule, in der er mich beten lehrt und meiner Mühe, mich in rechter Weise an Gott zu wenden, zu Hilfe kommt? Die erste Schule des Gebets – das haben wir in diesen Wochen gesehen – ist das Wort Gottes, die Heilige Schrift. Die Heilige Schrift ist ein ständiges Zwiegespräch zwischen Gott und dem Menschen, ein fortschreitendes Zwiegespräch, in dem Gott sich als immer näher erweist, in dem wir sein Antlitz, seine Stimme, sein Wesen immer besser kennenlernen können; und der Mensch lernt zu akzep- tieren, Gott kennenzulernen, mit Gott zu sprechen. In diesen Wochen haben wir also durch das Lesen der Heiligen Schrift versucht, aus der Heiligen Schrift, aus diesem ständigen Zwiegespräch zu lernen, wie wir mit Gott in Berührung treten können.

Es gibt noch einen weiteren kostbaren »Raum« eine weitere kostbare »Quelle«, um im Gebet zu wachsen, eine Quelle lebendigen Wassers, die in sehr enger Verbindung mit der vorherigen steht. Ich meine die Liturgie, einen bevorzugten Ort, an dem Gott zu einem jeden von uns spricht, hier und jetzt, und auf unsere Antwort wartet.

Was ist die Liturgie? Wenn wir den Katechismus der Katholischen Kirche öffnen – ein stets wert- volles, ich würde sagen unverzichtbares Hilfsmittel –, können wir lesen, daß das Wort »Liturgie« ursprünglich bedeutet »Dienst des Volkes und für das Volk« (Nr. 1069). Wenn die christliche Theologie diesen Begriff aus der griechischen Welt übernommen hat, so geschah dies natürlich im Hinblick auf das neue Volk Gottes, das aus Christus hervorgegangen ist, der seine Arme am Kreuz geöffnet hat, um die Menschen im Frieden des einen Gottes zu vereinen. »Dienst für das Volk«, ein Volk, das nicht aus sich selbst heraus existiert, sondern das sich durch das Pascha-Mysterium Jesu Christi herausgebildet hat. In der Tat existiert das Volk Gottes nicht durch Bande des Blutes, des Lebensraums, der Nation, sondern es entsteht immer aus dem Werk des Sohnes Gottes und aus der Gemeinschaft mit dem Vater, die er uns erlangt.

Außerdem heißt es im Katechismus: »In der christlichen Überlieferung bedeutet es [das Wort ›Liturgie‹], daß das Volk Gottes teilnimmt am ›Werk Gottes‹« (Nr. 1069), denn das Volk Gottes als solches existiert nur durch das Werk Gottes.

Das hat uns die Entwicklung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Erinnerung gerufen. Es hat seine Arbeiten vor nunmehr 50 Jahren mit der Beratung über das Liturgieschema begonnen, das dann am 4. Dezember 1963 feierlich approbiert wurde: der erste vom Konzil approbierte Text. Daß das Dokument über die Liturgie das erste Ergebnis der Konzilsversammlung war, wurde von einigen vielleicht als zufällig betrachtet. Unter vielen Vorhaben schien der Text über die heilige Liturgie der am wenigsten umstrittene zu sein und konnte gerade deshalb gleichsam eine Art Übung darstellen, um die Methode der Konzilsarbeit zu erlernen. Zweifellos hat sich jedoch das, was auf den ersten Blick als zufällig erscheinen mag, als die richtige Entscheidung erwiesen, auch von der Hierarchie der Themen und der wichtigsten Aufgaben der Kirche her. Denn indem es mit dem Thema »Liturgie« begonnen hat, hat das Konzil den Primat Gottes, seine absolute Priorität ganz deutlich herausgestellt. Gott vor allem: Genau das sagt uns die Entscheidung des Konzils, von der Liturgie auszugehen. Wo der Blick auf Gott nicht entscheidend ist, verliert alles andere seine Ausrichtung. Das grundlegende Kriterium für die Liturgie ist ihre Ausrichtung auf Gott, um so an seinem Werk teilnehmen zu können. [...]
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