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archivierte Ausgabe 4/2021
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Aus dem Vatikan |
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Heilige Messe am Sonntag des Wortes Gottes |
Ein Liebesbrief an uns |
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Das diesjährige Thema des »Sonntag des Wortes Gottes« war dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper entnommen: »Haltet fest am Wort des Lebens.« Im Gästehaus Santa Marta übergab der Papst, der aufgrund eines erneuten Ischiasanfalls nicht die heilige Messe im Petersdom feiern konnte, einige Exemplare einer Sonderausgabe der Bibel, die für diesen Anlass angefertigt wurde, an einige Personen, stellvertretend für das ganze Volk Gottes. |
Vatikanstadt. Zum Sonntag des Wortes Gottes hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, öfter in der Bibel zu lesen. Christen sollten täglich einmal den Fernseher ausschalten, das Handy beiseite legen und das Evangelium zur Hand nehmen. Dies lasse spüren, dass Gott nahe sei, und schenke Mut auf dem Lebensweg, erklärte er. Wegen eines Ischiasleidens nahm der Heilige Vater nicht an der Eucharistiefeier im Petersdom teil. Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, leitete die Feier anstelle des Papstes und trug dessen vorbereitete Predigt vor.
Brüder und Schwestern,
es ist mir eine besondere Freude und Ehre, die Predigt zu verlesen, die der Heilige Vater bei dieser Gelegenheit gehalten hätte:
An diesem Sonntag des Wortes Gottes hören wir Jesus, wie er das Reich Gottes ankündigt. Wir wollen sehen, was er sagt und zu wem er es sagt.
Was er sagt. Jesus beginnt seine Verkündigung so: »Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe« (Mk 1,15). Gott ist nahe – das ist die erste Botschaft. Sein Reich ist auf die Erde herabgekommen. Gott ist nicht, wie wir oft zu denken versucht sind, fern im Himmel, abgesondert von der menschlichen Situation, sondern er ist bei uns. Die Zeit der Distanz ist zu Ende, seit Jesus Mensch geworden ist. Seit damals ist Gott ganz nahe; nie wird er sich von unserer Menschheit trennen und nie wird er ihrer müde werden. Diese Nähe ist der Beginn des Evangeliums, das ist es – so unterstreicht es der Text –, wovon Jesus »sprach« (V. 15): Er sagte es nicht nur einmal, sondern er sprach, das heißt, er wiederholte es ständig. »Gott ist nahe« war das Leitmotiv seiner Verkündigung, das Herzstück seiner Botschaft. Wenn das der Beginn und der »Kehrreim« der Predigt Jesu ist, dann muss es auch der Grundton des Lebens und der christlichen Verkündigung sein. Vor allem anderen muss geglaubt und verkündigt werden, dass Gott uns nahegekommen ist, dass wir begnadet, »erbarmt« wurden. Noch vor jedem Wort von uns über Gott gibt es sein Wort für uns, das immer weiter zu uns sagt: »Hab keine Angst, ich bin bei dir. Ich bin dir nahe und werde bei dir bleiben.«
Das Wort Gottes erlaubt uns, diese Nähe mit Händen zu greifen, weil es – wie das Buch Deuteronomium sagt – nicht fern von uns ist, sondern unserem Herzen nahe ist (vgl. 30,14). Es ist das Heilmittel gegen die Angst, allein im Leben zu bleiben. Der Herr tröstet (con-sola) nämlich mit seinem Wort, das heißt, er bleibt bei (con) dem, der allein (solo) ist. Wenn er mit uns spricht, erinnert er uns daran, dass wir in seinem Herzen einen Platz haben, dass wir in seinen Augen wertvoll sind, dass er uns in seinen Händen geborgen hält. Das Wort Gottes schenkt diesen Frieden, aber es lässt nicht in Frieden. Es ist ein Wort des Trostes, aber auch der Umkehr. »Kehrt um« (Mk 1,15), sagt Jesus unmittelbar nach der Verkündigung der Nähe Gottes. Denn durch seine Nähe ist die Zeit zu Ende, zu Gott und zu den Mitmenschen auf Abstand zu gehen, die Zeit, in der jeder nur an sich selbst denkt und für sich allein weitermacht. Das ist nicht christlich, denn wer die Nähe Gottes erfahren hat, kann nicht den Nächsten auf Abstand halten, ihn in Gleichgültigkeit abschieben. Deshalb erlebt, wer das Wort Gottes häufig liest, heilsame existentielle Kehrtwendungen: Er entdeckt, dass es im Leben nicht darum geht, sich vor den anderen in Acht zu nehmen und sich selbst zu schützen, sondern dass das Leben die Gelegenheit ist, im Namen des nahen Gottes auf die anderen zuzugehen. So lässt uns das in unsere Herzen gesäte Wort durch Nähe Hoffnung säen. Genau wie es Gott mit uns tut. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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