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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 2. September

Gesten der Liebe in der Familie

Gesten der Liebe in der Familie
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

In diesem letzten Teil der Katechesen über die Familie öffnen wir den Blick dafür, wie sie die Verantwortung lebt, den Glauben mitzuteilen, den Glauben weiterzugeben, sowohl in ihrem Innern als auch nach außen.

Im ersten Augenblick kommen uns vielleicht einige Worte des Evangeliums in den Sinn, die die familiären Bindungen und die Nachfolge Jesu zueinander in Gegensatz zu stellen scheinen. Zum Beispiel jene harten Worte, die wir alle kennen und gehört haben: »Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig« (Mt 10,37-38).

Natürlich will Jesus damit nicht das vierte Gebot aufheben, das erste große Gebot gegenüber den Menschen. Die ersten drei stehen in Bezug zu Gott, dieses in Bezug zu den Menschen. Und wir dürfen auch nicht denken, dass der Herr, nachdem er sein Wunder für die Brautleute in Kana vollbracht, den Ehebund zwischen Mann und Frau geheiligt, nachdem er Söhne und Töchter dem Familienleben zurückgegeben hat, von uns verlangt, gegenüber diesen Bindungen gefühllos zu sein! Das ist nicht die richtige Erklärung. Im Gegenteil, wenn Jesus den Vorrang des Glaubens an Gott betont, findet er keinen bedeutsameren Vergleich als die Zuneigung in der Familie. Und andererseits werden die familiären Bindungen gerade in der Erfahrung des Glaubens und der Liebe Gottes auch verwandelt: Sie werden mit einem größeren Sinn »erfüllt« und fähig, über sich selbst hinauszuweisen, um eine größere Vaterschaft und Mutterschaft zu bewirken und als Brüder und Schwestern auch jene anzunehmen, die von jeder Bindung ausgeschlossen sind. Einmal antwortete Jesus denen, die zu ihm sagten, dass seine Mutter und seine Brüder draußen seien und nach ihm fragten, indem er auf seine Jünger blickte: »Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter« (Mk 3,34-35).

Die Weisheit der Zuneigungen, die nicht gekauft und nicht verkauft werden können, ist die beste Gabe des familiären Geistes. Gerade in der Familie lernen wir, in jener Atmosphäre der Weisheit der Zuneigungen zu wachsen. Ihre »Grammatik« wird dort erlernt, sonst ist es sehr schwierig, sie zu erlernen. Und gerade das ist die Sprache, durch die Gott sich allen zu verstehen gibt. [...]
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