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(Vat. lat. 1950)


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Papst Benedikt XVI.
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Aus dem Vatikan
Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 7. August

Eine tröstliche Gewissheit

Eine tröstliche Gewissheit
Fünf Wochen hatte sich Papst Franziskus etwas mehr Ruhe gegönnt. Am Mittwoch, 7. August, fand die erste Generalaudienz nach der Sommerpause statt, wegen der schon morgendlichen Hitze allerdings nicht auf dem Petersplatz, sondern in der klimatisierten Audienzhalle.
Liebe Brüder und Schwestern,
guten Morgen!

Mit der heutigen Katechese treten wir gedanklich in die zweite Phase der Heilsgeschichte ein. Nachdem wir das Wirken des Heiligen Geistes in der Schöpfung betrachtet haben, werden wir von jetzt an einige Wochen sein Werk in der Erlösung, das heißt im Wirken Jesu Christi, betrachten. Wir wenden uns also dem Neuen Testament zu und blicken auf den Heiligen Geist im Neuen Testament.

Unser heutiges Thema ist der Heilige Geist in der Menschwerdung des Wortes. Im Lukasevangelium lesen wir: »Heiliger Geist wird über dich kommen«, o Maria, »und Kraft des Höchsten wird dich überschatten« (1,35). Der Evangelist Matthäus bestätigt diese grundlegende Tatsache über Maria und den Heiligen Geist, wenn er sagt, dass Maria »ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes« (1,18).

Die Kirche hat dieses geoffenbarte Faktum aufgenommen und schon sehr früh in den Mittelpunkt ihres Glaubensbekenntnisses gestellt. Auf dem Ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahr 381 – dem Konzil, auf dem auch die Göttlichkeit des Heiligen Geistes definiert wurde – wurde dieser Artikel Teil des Glaubensbekenntnisses von Nizäa-Konstantinopel, das wir in jeder heiligen Messe sprechen [Das gilt unter anderem für Italien, im deutschsprachigen Bereich wird normalerweise das sogenannte Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen]. Es sagt, dass der Sohn Gottes »Fleisch angenommen [hat] durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und […] Mensch geworden [ist].«

Es handelt sich also um eine ökumenische Glaubenstatsache, denn alle Christen bekennen im Credo gemeinsam diesen Glauben. Die katholische Frömmigkeit hat seit jeher eines ihrer täglichen Gebete, den Angelus, daraus entnommen.

Dieser Glaubensartikel ist die Grundlage, die es uns erlaubt, von Maria als der Braut par excellence zu sprechen, die Typus (Vorausbild) der Kirche ist. So schreibt der heilige Leo der Große: »Der vom Heiligen Geiste aus jungfräulicher Mutter geborene Christus ist es, der durch denselben lebenspendenden Hauch des Geistes der Kirche, seiner unbefleckten Braut, Fruchtbarkeit verleiht.«1 Dieser Parallelismus wird in der dogmatischen Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgegriffen, wo es heißt: »Im Glauben und Gehorsam gebar sie den Sohn des Vaters auf Erden, und zwar ohne einen Mann zu erkennen, vom Heiligen Geist überschattet, […]. Nun aber wird die Kirche, indem sie Marias geheimnisvolle Heiligkeit betrachtet, ihre Liebe nachahmt und den Willen des Vaters getreu erfüllt, durch die gläubige Annahme des Wortes Gottes auch selbst Mutter: Durch Predigt und Taufe nämlich gebiert sie die vom Heiligen Geist empfangenen und aus Gott geborenen Kinder zum neuen und unsterblichen Leben« (Nr. 63, 64). [...]
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