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Startseite » Archiv » Doppelausgabe 32-33/2023 » Aus dem Vatikan
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Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

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Diese Woche

Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise
nach Ajaccio 2024

Apostolische Reise nach Ajaccio
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Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

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Die Themen
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Aus dem Vatikan
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Aus dem Vatikan
Willkommenszeremonie im »Parque Eduardo VII«

Gottes Liebe ist überraschend

Ansprache von Papst Franziskus am 3. August
Gottes Liebe ist überraschend
Vor Beginn der Veranstaltung im Parque Eduardo VII., der größten innerstädtischen Parkanlage Lissabons, fuhr der Papst mit dem Papamobil eine lange Runde durch die Menge und segnete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weltjugendtags. Unter den jungen Gläubigen herrschte eine ausgelassene Stimmung, viele sangen und schwenkten Flaggen ihrer Heimatländer. Nach Schätzungen der portugiesischen Behörden waren rund eine halbe Million gekommen.
Liebe junge Menschen: Boa tarde! Bem-vindos!

Willkommen und danke, dass ihr hier seid, ich freue mich, euch zu sehen! Ich freue mich über den sympathischen Lärm, den ihr macht, und darüber, dass ihr mich mit eurer Freude ansteckt. Es ist schön, zusammen in Lissabon zu sein: Ihr seid von mir hierher eingeladen worden, vom Patriarchen, dem ich für seine Worte danke, von euren Bischöfen, Priestern, Katecheten und Gruppenleitern. Lasst uns all jenen danken, die euch eingeladen haben, und all jenen, die daran gearbeitet haben, dieses Treffen möglich zu machen, und ihnen einen großen Applaus spenden! Aber es ist vor allem Jesus, der euch gerufen hat: Lasst uns Jesus mit einem weiteren kräftigen Applaus danken.

Ihr seid nicht zufällig hier. Der Herr hat euch gerufen, nicht nur in diesen Tagen, sondern seit Anbeginn eurer Tage. Er hat uns alle gerufen, vom Beginn des Lebens an. Er hat euch beim Namen gerufen. Wir haben das Wort Gottes gehört, der uns beim Namen gerufen hat. Versucht, euch diese drei Worte in großen Buchstaben geschrieben vorzustellen; und dann stellt euch vor, dass sie in eurem Inneren, in euren Herzen eingeschrieben sind, als ob sie die den Titel eures Lebens bilden, den Sinn dessen, was du bist: Du bist beim Namen gerufen, du, du, du, du, wir alle hier, ich, wir alle sind bei unserem Namen gerufen. Wir wurden nicht automatisch gerufen, sondern beim Namen gerufen. Lasst uns darüber nachdenken: Jesus hat mich bei meinem Namen gerufen. Das sind Worte, die ins Herz eingeschrieben sind, und dann lasst uns daran denken, dass sie in einem jeden von uns eingeschrieben sind, in unseren Herzen, und sie bilden eine Art Titel für dein Leben, die Bedeutung dessen, wer wir sind, die Bedeutung dessen, wer du bist. Du bist bei deinem Namen gerufen worden. Keiner von uns ist zufällig Christ, wir wurden alle bei unserem Namen gerufen. Am Beginn der Lebensgeschichte, noch vor den Talenten, die wir besitzen, noch vor all den Schatten und Wunden, die wir in uns tragen, sind wir gerufen worden. Wir sind gerufen worden. Warum? Weil wir geliebt sind. Wir sind gerufen worden, weil wir geliebt sind. Es ist schön. In Gottes Augen sind wir wertvolle Kinder, die er jeden Tag ruft, um sie zu umarmen, um sie zu ermutigen; um aus jedem von uns ein einzigartiges, originelles Meisterwerk zu machen. Jeder von uns ist einzigartig und ist originell, und die Schönheit von all dem können wir nicht erahnen.

Liebe junge Menschen: Helfen wir uns auf diesem Weltjugendtag gegenseitig, diese Wirklichkeit zu erkennen; mögen diese Tage ein lebendiges Echo von Gottes Liebesruf sein, weil wir in den Augen Gottes wertvoll sind, ungeachtet dessen, was unsere Augen manchmal sehen, manchmal sind unsere Augen getrübt durch Negatives und durch so viele Ablenkungen geblendet. Mögen dies Tage sein, in denen mein Name, dein Name durch Brüder und Schwestern so vieler Sprachen, so vieler Nationen – wir sehen viele Flaggen –, die ihn in Freundschaft aussprechen, als einzigartige Nachricht in der Geschichte erklingt, denn Gottes Herzschlag ist einzigartig für dich. Mögen es Tage sein, in denen wir in unseren Herzen einprägen, dass wir geliebt sind, wie wir sind. Nicht so, wie wir gerne wären, sondern so, wie wir jetzt sind. Und dies ist der Ausgangspunkt des WJT, aber vor allem der Ausgangspunkt des Lebens. Junge Männer und junge Frauen, wir werden geliebt, wie wir sind, ungeschminkt. Versteht ihr das? Und wir werden mit dem Namen eines jeden von uns gerufen.

Das ist keine Redewendung, sondern Wort Gottes (vgl. Jes 43,1; 2 Tim 1,9). Lieber Freund, liebe Freundin, wenn Gott dich beim Namen ruft, bedeutet das, dass für Gott keiner von uns eine Nummer ist. Er ist ein Antlitz, er ist ein Gesicht, er ist ein Herz. Ich möchte, dass alle eine Sache einsehen: Viele kennen heute deinen Namen, aber sie rufen dich nicht beim Namen. Tatsächlich ist dein Name bekannt, er taucht in sozialen Netzwerken auf, er wird von Algorithmen verarbeitet, die mit ihm Geschmäcker und Vorlieben verknüpfen. Bei all dem geht es allerdings nicht um deine Einzigartigkeit, sondern um deine Nützlichkeit für Marktanalysen. Wie viele Wölfe verstecken sich hinter einem Lächeln falscher Güte; sie behaupten, zu wissen, wer du bist, aber sie wollen dir nichts Gutes; sie erwecken den Eindruck, dass sie an dich glauben und versprechen, dass aus dir jemand wird, um dich dann allein zu lassen, sobald du nicht mehr von Interesse bist. Und dies sind die Illusionen des Virtuellen, und wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht täuschen lassen, denn viele Wirklichkeiten, die uns heute anziehen und Glück versprechen, entpuppen sich dann als das, was sie sind: vergängliche Dinge, Seifenblasen, überflüssige Dinge, Dinge, die nicht nützen und die im Inneren eine Leere hinterlassen. Ich sage euch eines: Jesus ist nicht so, er ist nicht so; er vertraut auf euch, er vertraut auf jeden Einzelnen von euch, auf jeden Einzelnen von uns, denn für Jesus ist jeder Einzelne von uns wichtig, jeder Einzelne von euch ist wichtig für ihn. Und das ist Jesus.

Und deshalb [sind] wir, seine Kirche, die Gemeinschaft derer, die gerufen sind; wir sind nicht die Gemeinschaft der Besten, nein, wir sind alle Sünder, aber wir sind gerufen, so wie wir sind. Denken wir ein bisschen darüber in unserem Herzen nach: Wir sind gerufen, so wie wir sind, mit den Problemen, die wir haben, mit den Begrenzungen, die wir haben, mit unserer überbordenden Freude, mit unserem Wunsch, besser zu sein, mit unserem Wunsch, zu gewinnen. Wir sind gerufen, wie wir sind. Denkt daran: Jesus ruft mich, wie ich bin, nicht so, wie ich gerne wäre. Wir sind Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern Jesu, Söhne und Töchter desselben Vaters. [...]
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