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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Gebet des Angelus am 4. August

Der Pilgerweg der Jugendlichen mit dem Kreuz Christi

Der Pilgerweg der Jugendlichen mit dem Kreuz Christi
Auch die große Hitze hat die Jugendlichen nicht davon abgehalten, auf den Petersplatz zu kommen.
Liebe Brüder und Schwestern!

Am vergangenen Sonntag war ich in Rio de Janeiro. Die heilige Messe und der Weltjugendtag gingen zu Ende. Ich denke, dass wir alle gemeinsam dem Herrn für das große Geschenk danken sollten, das dieses Ereignis für Brasilien, für Lateinamerika und für die ganze Welt gewesen ist. Es war eine neue Etappe auf dem Pilgerweg der Jugendlichen durch die Kontinente mit dem Kreuz Christi. Wir dürfen nie vergessen, dass die Weltjugendtage keine »Feuerwerke« sind, Augenblicke der Begeisterung um ihrer selbst willen; es sind Etappen eines langen Weges, der auf die Initiative von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1985 begonnen hat. Er vertraute den Jugendlichen das Kreuz an und sagte: Geht, und ich werde mit euch kommen! Und so ist es gewesen; und diese Pilgerreise der Jugendlichen setzte sich mit Papst Benedikt fort, und auch ich durfte – Gott sei es gedankt – diese wunderbare Etappe in Brasilien erleben. Denken wir immer daran: Die Jugendlichen folgen nicht dem Papst, sie folgen Jesus Christus und tragen sein Kreuz. Und der Papst führt und begleitet sie auf diesem Weg des Glaubens und der Hoffnung. Ich danke deshalb allen Jugendlichen, die auch um den Preis von Opfern teilgenommen haben. Und ich danke dem Herrn auch für die Begegnungen mit den Hirten und dem Volk jenes großen Landes, das Brasilien ist, wie auch den Obrigkeiten und freiwilligen Helfern. Der Herr vergelte es all jenen, die für dieses große Fest des Glaubens gearbeitet haben. Ich möchte auch meinen Dank unterstreichen, herzlichen Dank den Brasilianern. Gute Leute sind das, die Menschen von Brasilien, ein Volk mit einem großen Herzen! Ich vergesse seinen warmherzigen Empfang, seine Grüße, seine Blicke, die große Freude nicht. Ein großherziges Volk; ich bitte den Herrn, dass er es reich segne!

Ich möchte euch bitten, mit mir zu beten, dass die Jugendlichen, die am Weltjugendtag teilgenommen haben, diese Erfahrung auf ihrem täglichen Weg, in ihrem Verhalten im Alltag umsetzen können; und dass sie sie auch in wichtige Lebensentscheidungen umsetzen und so auf den persönlichen Ruf des Herrn antworten können. Heute erklingt in der Liturgie das provozierende Wort des Kohelet: »Windhauch, Windhauch… das ist alles Windhauch« (1,2). Die Jugendlichen sind gegenüber der Sinn- und Werteleere, die sie oft umgibt, besonders sensibel. Und leider zahlen sie die Konsequenzen. Dagegen erfüllt die Begegnung mit dem lebendigen Jesus in seiner großen Familie, der Kirche, das Herz mit Freude, weil er es mit wahrem Leben erfüllt, mit einem tiefen Gut, das nicht vergeht und nicht verdirbt: wir haben es auf den Gesichtern der Jugendlichen in Rio gesehen. Doch diese Erfahrung muss der täglichen Eitelkeit entgegentreten, jenem Gift der Leere, das in unsere Gesellschaften eindringt, die auf dem Profit und dem Haben gründen, die die Jugendlichen mit dem Konsumismus täuschen. Das Evangelium des heutigen Sonntags ruft uns gerade die Absurdität in Erinnerung, sein Glück auf das Haben zu gründen. Der Reiche sagt zu sich selbst: Meine Seele, nun hast du einen großen Vorrat… Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Doch Gott sagt zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? (vgl. Lk 12,19–20). [...]
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