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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 25. Juni

Der Christ gehört einem Volk an, das Kirche heißt

Der Christ gehört einem Volk an, das Kirche heißt
Es war die letzte Generalaudienz vor der Sommerpause. Im Juli finden keine wöchentlichen Begegnungen des Papstes mit Pilgern und Besuchern aus aller Welt statt. Das nächste Treffen auf dem Petersplatz ist für den 6. August vorgesehen.

Im Folgenden die Ansprache von Papst Franziskus:


Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Heute ist eine weitere Gruppe von Pilgern in der »Aula Paolo VI« mit uns verbunden. Es sind die kranken Pilger. Denn bei diesem Wetter – der Hitze und dem möglichen Regen – war es klug, dass sie dort blieben. Aber sie sind mit uns über den Bildschirm verbunden. Und so sind wir in derselben Audienz vereint. Und wir alle beten heute besonders für sie, für ihre Krankheiten. Danke.

In der ersten Katechese über die Kirche, am vergangenen Mittwoch, sind wir von der Initiative Gottes ausgegangen, der ein Volk bilden will, das seinen Segen zu allen Völkern der Erde bringt. Er beginnt mit Abraham und dann, mit viel Geduld – und Gott hat sie, er hat viel davon! – bereitet er dieses Volk im Alten Bund vor, bis er es in Jesus Christus als Zeichen und Werkzeug für die Vereinigung der Menschen mit Gott und untereinander errichtet (vgl. Zweites Vatikanisches Ökumenisches Konzil, Konstitution Lumen gentium, 1). Heute wollen wir darüber nachdenken, wie wichtig es für den Christen ist, zu diesem Volk zu gehören. Wir werden über die Zugehörigkeit zur Kirche sprechen.

1. Wir sind nicht isoliert, und wir sind keine individuellen Christen, jeder für sich, nein, unsere christliche Identität ist Zugehörigkeit! Wir sind Christen, weil wir zur Kirche gehören. Es ist wie ein Nachname: Wenn der Name lautet »Ich bin Christ«, so lautet der Nachname »Ich gehöre zur Kirche«. Es ist sehr schön zu sehen, dass diese Zugehörigkeit auch in dem Namen zum Ausdruck kommt, den Gott sich selbst gibt. In seiner Antwort an Mose, im wunderschönen Bericht vom »brennenden Dornbusch« (vgl. Ex 3,15), bezeichnet er sich nämlich als »der Gott eurer Väter«. Er sagt nicht: Ich bin der Allmächtige…, nein: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs. Auf diese Weise offenbart er sich als der Gott, der mit unseren Vätern einen Bund geschlossen hat und der seinem Pakt immer treu bleibt und uns auffordert, einzutreten in diese Beziehung, die uns vorausgeht. Diese Beziehung Gottes mit seinem Volk geht uns allen voraus, kommt aus jener Zeit.

2. In diesem Sinne geht der Gedanke an erster Stelle, mit Dankbarkeit, an jene, die uns vorausgegangen sind und uns in die Kirche aufgenommen haben. Keiner wird Christ aus sich heraus! Ist das klar? Keiner wird Christ aus sich heraus. Christen werden nicht im Labor hergestellt. Der Christ ist Teil eines Volkes, das aus der Ferne kommt. Der Christ gehört einem Volk an, das Kirche heißt, und diese Kirche macht ihn zum Christen, am Tag der Taufe, und dann im Laufe der Katechese, und so weiter. Aber keiner, keiner wird Christ aus sich heraus. Wenn wir glauben, wenn wir beten können, wenn wir den Herrn erkennen und sein Wort hören können, wenn wir spüren, dass er nahe ist, und ihn in den Brüdern erkennen, dann weil andere vor uns den Glauben gelebt und ihn dann an uns weitergegeben haben. [...]
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