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archivierte Ausgabe 27/2012
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
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Dokumentation
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Kultur
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Aus dem Vatikan |
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Ansprache von Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am 1. Juli |
Bitten um einen immer festeren Glauben |
Liebe Brüder und Schwestern!
Am heutigen Sonntag legt uns der Evangelist Markus die Erzählung von zwei wunderbaren Heilungen vor, die Jesus an zwei Frauen wirkt: der Tochter eines Synagogenvorstehers namens Jaïrus und einer Frau, die an Blutungen litt (vgl. Mk 5,21–43). Es sind dies zwei Episoden, bei denen zwei Deutungsebenen gegeben sind; eine rein körperliche: Jesus beugt sich über das menschliche Leid und heilt den Leib; und eine geistliche: Jesus ist gekommen, um das Herz des Menschen zu heilen, das Heil zu schenken, und bittet darum, an ihn zu glauben. In der ersten Episode nämlich sagt Jesus zum Synagogenvorsteher auf die Nachricht, daß die Tochter des Jaïrus gestorben ist: »Sei ohne Furcht; glaube nur!« (V. 36), er nimmt ihn dorthin mit, wo das Mädchen war, und ruft aus: »Mädchen, ich sage dir, steh auf!« (V. 41). Und sie stand auf und ging umher. Der hl. Hieronymus unterstreicht in seinem Kommentar zu diesen Worten die heilbringende Kraft Jesu: »Mädchen, steh auf durch mich: nicht kraft deines Verdienstes, sondern durch meine Gnade. Steh also auf durch mich: die Tatsache, daß du geheilt bist, hing nicht von deinen Tugenden ab« (Homilien zum Markusevangelium, 3).
Die zweite Episode, jene von der Frau, die an Blutungen litt, hebt nochmals hervor, daß Jesus gekommen ist, um den Menschen in seiner Ganzheit zu befreien. So geschieht in zwei Phasen das Wunder: zuerst kommt es zur Heilung des Leibes, doch diese ist eng an die tiefere Heilung gebunden, jene, die die Gnade Gottes dem schenkt, der sich ihm im Glauben öffnet. Jesus sagt zur Frau: »Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein« (Mk 5,34).
Diese beiden Berichte von Heilungen stellen für uns eine Einladung dar, die rein horizontale und materialistische Sicht des Lebens zu überwinden. Wir bitten Gott um viele Heilungen von Problemen, von konkreter Not, und das ist recht so, doch worum wir inständig bitten müssen, ist ein immer festerer Glaube, damit der Herr unser Leben erneuere, und ein starkes Vertrauen in seine Liebe, in seine Vorsehung, die uns nicht verläßt.
Jesus, der dem menschlichen Leid gegenüber aufmerksam ist, läßt uns auch an all jene denken, die den Kranken beistehen, ihr Kreuz zu tragen, besonders an die Ärzte, an die im Gesundheits-dienst Tätigen sowie an alle, die in den Pflegeheimen religiösen Beistand gewähren. Sie sind »Reservoirs der Liebe«, die den Leidenden Ruhe und Hoffnung bringen. In der Enzyklika Deus caritas est merkte ich an, daß zu diesem wertvollen Dienst zunächst berufliche Kompetenz nötig ist – sie ist eine erste, grundlegende Notwendigkeit –, aber sie allein genügt nicht. Es geht ja um Menschen, die Menschlichkeit und Herzenszuwendung brauchen. »Deswegen brauchen diese Helfer neben und mit der beruflichen Bildung vor allem Herzensbildung: Sie müssen zu jener Begegnung mit Gott in Christus geführt werden, die in ihnen die Liebe weckt und ihnen das Herz für den Nächsten öffnet« (Nr. 31).
Wir wollen die Jungfrau Maria bitten, unseren Weg des Glaubens sowie unseren Einsatz für die konkrete Liebe besonders gegenüber den Notleidenden zu begleiten, während wir um ihre mütterliche Fürsprache für unsere Brüder und Schwestern beten, die an Leib und Seele leiden. [...]
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