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archivierte Ausgabe 26/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Aus dem Vatikan |
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Eucharistiefeier auf der Piazza Vittorio in Turin |
Fest gegründet auf den Felsen der Liebe Gottes |
Predigt von Papst Franziskus am 21. Juni |
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Papst Franziskus hat am Sonntagvormittag, 21. Juni, vor dem Turiner Grabtuch gebetet. Vor dem rund vier Meter langen Leinen, das im Turiner Dom in einem gläsernen Spezialbehältnis vor dem Altarraum bis 24. Juni gezeigt wurde, verharrte der Papst mehrere Minuten im stillen Gebet. |
Turin/Vatikanstadt. Am Morgen des 21. Juni ist der Papst in die norditalienische Industriestadt geflogen, die besonders stark unter der herrschenden Wirtschaftskrise leidet. In seiner Rede vor dem Dom gleich nach seiner Ankunft rief der Heilige Vater zu mehr sozialer Gerechtigkeit auf. Das heutige Wirtschaftsleben sei geprägt von Massenarbeitslosigkeit, Korruption und Konsumdenken, so der Papst. Im Anschluss an die Rede begab sich Franziskus in den Dom, wo das Grabtuch ausgestellt war. Anschließend fuhr er im offenen Papamobil unter dem Jubel Tausender Menschen weiter zur Piazza Reale im Stadtzentrum, wo er eine heilige Messe zelebrierte. Die Predigt drucken wir auf dieser Seite ab. Die Reise des Papstes hatte auch einen starken ökumenischen Akzent. Er besuchte ein waldensisches Gotteshaus und folgte damit einer Einladung der protestantischen Gemeinde.
Der Besuch in Turin war für den Papst auch eine Rückkehr »nach Hause«. Er traf am Montag, 22. Juni, sechs Cousins mit ihren Familien. Die Familie Bergoglio stammt ursprünglich aus Cortiglione di Robello in Piemont.
Im Tagesgebet haben wir gebetet: »Heiliger Gott, gib, dass wir deinen Namen allezeit fürchten und lieben. Denn du entziehst keinem deine väterliche Hand, der fest in deiner Liebe verwurzelt ist.« Und die Lesungen, die wir gehört haben, zeigen uns, wie diese Liebe Gottes zu uns ist: es ist eine treue Liebe, eine Liebe, die alles neu macht, eine unerschütterliche und sichere Liebe.
Der Psalmvers hat uns eingeladen, dem Herrn zu danken, weil »seine Huld ewig währt«. Das ist die treue Liebe, die Treue: es ist eine Liebe, die niemals enttäuscht, die niemals aufhört. Jesus verkörpert diese Liebe, er ist ihr Zeuge. Er wird nie müde, uns zu lieben, uns zu ertragen, uns zu vergeben, und so begleitet er uns auf unserem Lebensweg, der Verheißung entsprechend, die er seinen Jüngern gab: »Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20). Aus Liebe ist er Mensch geworden, aus Liebe ist er gestorben und auferstanden, aus Liebe ist er immer an unserer Seite, in den schönen und in den schwierigen Momenten. Jesus liebt uns immer, bis zum Ende, ohne Grenzen und ohne Maß. Und er liebt uns alle, so dass jeder von uns sagen kann: »Er hat das Leben für mich hingegeben.« Für mich! Die Treue Jesu gibt nicht einmal angesichts unserer Untreue auf. Daran erinnert uns der heilige Paulus: »Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen« (2 Tim 2,13). Jesus bleibt treu, auch wenn wir Fehler gemacht haben, und er wartet auf uns, um uns zu vergeben: Er ist das Antlitz des barmherzigen Vaters. Das ist die treue Liebe.
Der zweite Aspekt: Die Liebe Gottes bewirkt eine neue Schöpfung, das heißt alles wird neu, wie es in der zweiten Lesung hieß. Die eigenen Grenzen, die eigene Schwachheit anzuerkennen, das ist die Tür, die uns offen macht für die Vergebung Jesu, für seine Liebe, die uns zutiefst erneuern kann, die uns neu schaffen kann. Das Heil kann in das Herz eintreten, wenn wir uns der Wahrheit öffnen und unsere Fehler, unsere Sünden bekennen. Dann machen wir eine Erfahrung, jene schöne Erfahrung von Ihm, der nicht für die Gesunden gekommen ist, sondern für die Kranken, nicht für die Gerechten, sondern für die Sünder (vgl. Mt 9,12-13). Wir erfahren seine Geduld – er hat sehr viel davon! –, seine Zärtlichkeit, seinen Wunsch, alle zu retten. Und was ist das Zeichen? Das Zeichen, dass wir »neu« geworden und von der Liebe Gottes verwandelt worden sind, ist: die abgetragenen, alten Kleider des Grolls, der Feindschaft ablegen zu können, um das reine Gewand des Maßes anzulegen, des Wohlwollens, des Dienstes an den anderen, des Friedens des Herzens, der die Kinder Gottes auszeichnet. Der Geist der Welt ist stets auf der Suche nach Neuheit, aber nur die Treue Jesu ist fähig zur wahren Neuheit, uns zu neuen Menschen zu machen, uns neu zu erschaffen. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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