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Aus dem Vatikan
Papst Franziskus beantwortet beim Weltkongress von Scholas Occurrentes die Fragen einiger Youtube-Blogger

Dialog ist ein Gewinn für alle

Dialog ist ein Gewinn für alle
»Hast du, seit du Papst bist, daran gedacht, wegen der zu großen Verantwortung aufzuhören?« und »Wie kann man eine stärker integrierte Welt schaffen?«: Diese Fragen stellten zwei der zwölf jungen Youtuber, die am Sonntagnachmittag, 29. Mai, am Rand des VI. Weltkongresses von Scholas Occurrentes zu einer privaten Begegnung mit dem Papst zusammenkamen. Anschließend begrüßte Franziskus die in der Synodenaula versammelten Kongressteilnehmer. Nachdem eine Reihe von Zeugnissen vorgestellt worden war, antwortete er auch auf die Fragen der Blogger.

Danke, dass ihr hier seid. Ich freue mich, euch zu begrüßen, und ich hoffe, dass dies alles nicht sehr langweilig war, dass eine Atmosphäre der Kommunikation geherrscht hat, eine Atmosphäre der Begegnung, die Atmosphäre einer »Brücke«, die uns verbindet und die eine Herausforderung für diese Welt ist, eine Welt, die stets Gefahr läuft, sich zu »atomisieren« und zu trennen.

Und wenn die Völker sich trennen, die Familien sich trennen, die Freunde sich trennen, dann kann man in der Trennung nur Feindseligkeit säen und sogar Hass. Wenn man sich dagegen vereint, dann gibt es soziale Freundschaft, brüderliche Freundschaft. Und es herrscht eine Kultur der Begegnung, die uns verteidigt gegen jede Art von Kultur der Ausgrenzung. Danke dafür und für das, was ihr in dieser Hinsicht tut.

Nach den Fragen der Youtuber sagte der Papst:


Die erste. Ich habe nicht daran gedacht, aufgrund der Verantwortung aufzuhören … Ich will euch etwas anvertrauen: Ich hätte nicht gedacht, dass sie mich wählen würden. Es war eine Überraschung für mich… Aber in jenem Augenblick hat Gott mir einen Frieden geschenkt, der heute noch anhält. Und das trägt mich voran. Das ist die Gnade, die ich empfangen habe. Andererseits bin ich von Natur aus unbekümmert, und so gehe ich voran.

Als Antwort auf die zweite Frage sagte Franziskus:

Schau, eine bessere Welt zu schaffen, ich glaube, das kann man zusammenfassen in den Dingen, von denen wir hier gemeinsam gesprochen haben. Nicht wahr? Das heißt: Jeder Mensch soll in seiner Identität anerkannt werden. Aber es gibt keine Identität, wenn es keine Zugehörigkeit gibt. Bemüht euch, Zugehörigkeit zu gewähren. Jemand von euch hat mich gefragt: Und wenn ein Junge oder ein Mädchen keine Zugehörigkeit hat, wie kann man ihm dann helfen? Biete wenigstens eine virtuelle Zugehörigkeit an, die man aber spüren muss … So wird er oder sie eine Identität haben. Ein Mensch ohne Identität hat keine Zukunft. Deshalb ist es dringend notwendig, Zugehörigkeit irgendeiner Art anzubieten, aber so dass sie spüren, dass sie zu einer Gruppe, zu einer Familie, zu einer Organisation, zu etwas gehören, und das kann ihnen eine Identität verleihen. Identität, Zugehörigkeit.

Noch etwas anderes: die Sprache der Gesten. Uns bemühen, eine Sprache der Gesten zu haben. Manchmal reden wir gerne, und wir reden und reden … Manchmal ist die Sprache der Gesten eine andere. Es reicht nicht, nur zu sprechen. Die Verlockung, »heiße Luft zu verkaufen«, und das funktioniert nicht. Die Sprache der Gesten, die manchmal eine Liebkosung ist, ein Lächeln … Mir hat gefallen, was du gesagt hast: »Dieses Lächeln kann mir niemand nehmen!« Ein Lächeln, das Hoffnung verleiht, in die Augen schauen, Gesten der Anerkennung, der Geduld, der Toleranz, Gesten.

Den Aggressionen Einhalt gebieten, »Bullying«– das Mobbing in der Schule – ist ein aggressives Verhalten, das eine große Grausamkeit verbirgt, und die Welt ist grausam, die Welt ist grausam. Und die Kriege sind Monumente der Grausamkeit. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

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