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Aus dem Vatikan
Appell des Papstes beim Regina Caeli am 1. Mai, vierter Sonntag der Osterzeit

Den Rosenkranz für den Frieden beten

Den Rosenkranz für den Frieden beten
Ein Kind in den Trümmern des Stahlwerks von Mariupol.
Vatikanstadt. Beim sonntäglichen Gebet auf dem Petersplatz, zu dem etwa 30.000 Menschen gekommen waren, forderte Papst Franziskus mit eindringlichen Worten die Einrichtung von humanitären Korridoren aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol. Von der Hafenstadt sind infolge heftiger Gefechte und russischer Angriffe fast nur noch rauchende Trümmer übrig. Tausende Zivilisten sind in der Stadt eingekesselt, unter anderem in einem großen Stahlwerk. Ein Teil von ihnen konnte evakuiert werden. Nach Angaben des Bürgermeisters befinden sich noch etwa 200 Zivilpersonen in dem Stahlwerk.

Heute beginnt der Monat, der der Mutter Gottes gewidmet ist. Ich möchte alle Gläubigen und Gemeinschaften einladen, im Mai jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden zu beten. Die Gedanken richten sich sofort auf die ukrainische Stadt Mariupol, die »Stadt Marias«, die auf barbarische Weise bombardiert und zerstört wurde. Auch jetzt, auch von hier aus, erneuere ich die Forderung nach der Einrichtung sicherer humanitärer Korridore für die im Stahlwerk dieser Stadt eingeschlossenen Menschen. Ich leide und weine, wenn ich an das Leid des ukrainischen Volkes und insbesondere der Schwächsten, der Alten und der Kinder denke. Es gibt sogar schreckliche Berichte über die Vertreibung und Verschleppung von Kindern.

Und während wir einem makabren Rückschritt der Menschlichkeit beiwohnen, frage ich mich zusammen mit vielen angsterfüllten Menschen, ob wirklich versucht wird, den Frieden zu suchen; ob der Wille vorhanden ist, eine ständige militärische und verbale Eskalation zu vermeiden; ob alles getan wird, damit die Waffen schweigen. Bitte gebt nicht der Logik der Gewalt, der perversen Spirale der Waffen nach. Möge der Weg des Dialogs und des Friedens eingeschlagen werden! Lasst uns beten. [Stille] [...]
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