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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 24. April

Die Kraft der Vergebung

Die Kraft der Vergebung
Zu Beginn der Generalaudienz bewunderte der Heilige Vater den festlichen Blumenschmuck: Für das Osterfest hatten niederländische Blumenzüchter den Vorplatz des Petersdoms mit fast 55.000 Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und weiteren Blumen dekoriert. Seit 33 Jahren kommt der Blumenschmuck für den Petersplatz aus den Niederlanden. Dieses Jahr standen 1.500 Strelitzien im Mittelpunkt der Dekoration. Sie sind auch als Paradiesvogelblumen bekannt, da sie mit ihren orangefarbenen, kammähnlichen Blüten und dem schlanken Stiel einem Vogel ähneln.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Heute beenden wir die Katechese über die fünfte Vaterunserbitte und wenden uns dem Teil »wie auch wir vergeben unsern Schuldigern« (vgl. Mt 6,12) zu. Wir haben gesehen, dass der Mensch Schuldner ist vor Gott: Von ihm haben wir alles empfangen, sowohl im Hinblick auf die Natur als auch auf die Gnade. Unser Leben ist von Gott nicht nur gewollt, sondern geliebt. Es gibt wirklich keinen Raum für Anmaßung, wenn wir die Hände zum Gebet falten. In der Kirche gibt es keinen »Selfmademan«, keine Menschen, die sich selbst »gemacht« haben. Wir sind alle Schuldner gegenüber Gott und gegenüber vielen Menschen, die uns günstige Lebensbedingungen geschenkt haben. Unsere Identität wird vom Gut her aufgebaut, das wir empfangen haben. Das erste ist das Leben.

»Danke« sagen


Wer betet, lernt Danke zu sagen. Und wir vergessen oft, Danke zu sagen. Wir sind Egoisten. Wer betet, lernt Danke zu sagen und bittet Gott, ihm oder ihr gegenüber gütig zu sein. So sehr wir uns auch bemühen, es bleibt immer eine unerfüllbare Schuld gegenüber Gott, die wir nie zurückerstatten können: Er liebt uns unendlich mehr als wir ihn lieben. Außerdem wird es in unserem Leben, so sehr wir uns auch bemühen, nach den christlichen Lehren zu leben, immer etwas geben, für das wir um Vergebung bitten müssen: Denken wir an die in Trägheit verbrachten Tage, an die Augenblicke, in denen Groll unser Herz erfüllt hat und so weiter. Diese leider nicht seltenen Erfahrungen lassen uns bitten: »Herr, Vater, vergib uns unsere Schuld.« So bitten wir Gott um Vergebung.

Eigentlich hätte die Bitte sich auch auf diesen ersten Teil beschränken können: Sie wäre schön gewesen. Jesus bekräftigt es jedoch mit einem zweiten Wort, das eins ist mit dem ersten. Die vertikale Beziehung der Güte von Seiten Gottes reflektiert sich und muss zu einer neuen Beziehung werden, die wir mit unseren Brüdern und Schwestern leben: eine horizontale Beziehung. Der gute Gott lädt uns alle ein, gut zu sein. Die beiden Teile der Bitte werden miteinander verbunden durch eine schonungslose Konjunktion: Wir bitten den Herrn, unsere Schuld, unsere Sünden zu vergeben, »wie« wir unseren Freunden vergeben, den Menschen, die mit uns leben, unseren Nachbarn, den Menschen, die etwas getan haben, das nicht schön war.

Jeder Christ weiß, dass es für ihn die Vergebung der Sünden gibt, das wissen wir alle: Gott vergibt alles und vergibt immer. Als Jesus seinen Jüngern vom Antlitz Gottes erzählt, beschreibt er es mit Worten voll zärtlicher Barmherzigkeit. Er sagt, dass im Himmel mehr Freude herrscht über einen reuigen Sünder als über eine Menge an Gerechten, die keine Umkehr nötig haben (vgl. Lk 15,7.10). Nichts in den Evangelien legt den Verdacht nahe, dass Gott nicht die Sünden derer vergibt, die dazu bereit sind und darum bitten, wieder umarmt zu werden.

Aber die Gnade Gottes, die so überreich ist, ist immer anspruchsvoll. Wer viel empfangen hat, muss lernen, viel zu geben und das, was er empfangen hat, nicht nur für sich zu behalten. Wer viel empfangen hat, muss lernen, viel zu geben. Es ist kein Zufall, dass das Evangelium nach Matthäus, gleich nachdem es uns den Text des »Vaterunsers« geschenkt hat, unter den sieben Bitten gerade die der brüderlichen Vergebung hervorhebt: »Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben« (Mt 6,14-15). Das sind starke Worte! [...]
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