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archivierte Ausgabe 14/2020
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Aus dem Vatikan |
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Generalaudienz als Video-Stream aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes am 25. März |
Jedes menschliche Leben ist einzigartig |
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Bei der Generalaudienz hat Papst Franziskus an die vor 25 Jahren veröffentlichte Enzyklika »Evangelium vitae« des heiligen Papstes Johannes Paul II. erinnert. Das Lehrschreiben verweise darauf, dass das Evangelium vom Leben im Zentrum der Botschaft Jesu stehe und allen Menschen verkündet werden solle, sagte der Papst in seiner im Fernsehen und Internet übertragenen Ansprache. »Evangelium vitae«, die das Datum 25. März 1995 trägt, mahnt zur Achtung des menschlichen Lebens angesichts der »gegenwärtigen Bedrohungen«; dazu zählt das Lehrschreiben etwa Abtreibungen und Sterbehilfe, aber auch die Todesstrafe und Suizid. |
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Heute vor 25 Jahren, am 25. März, an dem die Kirche das Hochfest der Verkündigung des Herrn feiert, hat der heilige Johannes Paul II. die Enzyklika Evangelium vitae über den Wert und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens veröffentlicht.
Die Verbindung zwischen der Verkündigung und dem »Evangelium des Lebens« ist eng und tief, wie der heilige Johannes Paul II. in seiner Enzyklika betont hat. Heute erinnern wir an diese Lehre im Kontext einer Pandemie, die das menschliche Leben und die Weltwirtschaft bedroht. Diese Situation lässt uns die Worte, mit denen die Enzyklika beginnt, als noch größere Verpflichtung empfinden. Sie lauten: »Das Evangelium vom Leben liegt der Botschaft Jesu am Herzen. Von der Kirche jeden Tag liebevoll aufgenommen, soll es mit beherzter Treue als Frohe Botschaft allen Menschen jeden Zeitalters und jeder Kultur verkündet werden« (Nr. 1).
Stilles Zeugnis
Wie jede Verkündigung des Evangeliums muss auch diese vor allem bezeugt werden. Und ich denke mit Dankbarkeit an das stille Zeugnis vieler Menschen, die auf verschiedene Weise im Dienst der kranken und alten Menschen sowie jener, die allein und notleidend sind, stehen. Sie setzen das Evangelium des Lebens in die Praxis um, wie Maria, die, nachdem sie die Botschaft des Engels angenommen hatte, hinging, um ihrer Verwandten Elisabet beizustehen, die Hilfe brauchte.
Tatsächlich ist das Leben, das wir zu fördern und zu verteidigen aufgerufen sind, kein abstrakter Begriff, sondern es kommt immer in einem Menschen aus Fleisch und Blut zum Ausdruck: ein soeben empfangenes Kind; ein ausgegrenzter Armer; ein Kranker, der allein und entmutigt ist oder sich im Endstadium befindet; jemand, der seine Arbeit verloren hat oder keine findet; ein abgelehnter oder gettoisierter Migrant … Das Leben kommt konkret in den Menschen zum Ausdruck.
Jeder Mensch ist von Gott berufen, sein Leben in Fülle zu genießen. Und da er der mütterlichen Fürsorge der Kirche anvertraut ist, muss jede Bedrohung der Würde des Menschen und des menschlichen Lebens sich in ihrem Herzen, in ihren mütterlichen »Eingeweiden« niederschlagen. Der Lebensschutz ist für die Kirche keine Ideologie, sondern eine Wirklichkeit, eine menschliche Wirklichkeit, die alle Christen betrifft, gerade weil sie Christen und weil sie Menschen sind.
Die Angriffe auf die Würde und auf das Leben der Menschen werden leider auch in unserer Zeit, der Zeit der allgemeinen Menschenrechte, fortgesetzt. Ja, wir stehen sogar neuen Bedrohungen und neuen Formen der Sklaverei gegenüber, und nicht immer dienen die Gesetzgebungen dem schwachen und verletzlichen menschlichen Leben.
Die Botschaft der Enzyklika Evangelium vitae ist also aktueller denn je. Über jeden Notstand hinaus – wie jenem, den wir derzeit erleben – geht es darum, auf kultureller und erzieherischer Ebene zu handeln, um den zukünftigen Generationen die Haltung der Solidarität, der Annahme zu vermitteln, im Wissen, dass die Kultur des Lebens kein exklusives Eigentum der Christen ist, sondern allen gehört, die sich für den Aufbau brüderlicher Beziehungen einsetzen und den Wert eines jeden Menschen erkennen, auch wenn er schwach und leidend ist. [...]
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