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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 26. März

Ein Priester muss im Dienst der Gemeinde stehen

Ein Priester muss im Dienst der Gemeinde stehen
Liebe Brüder und Schwestern!

Wir hatten bereits Gelegenheit hervorzuheben, dass die drei Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie zusammen das Geheimnis der »christlichen Initiation« bilden, ein einziges großes Heilsgeschehen, das uns in Christus erneuert. Das ist die grundlegende Berufung, die alle in der Kirche als Jünger Jesu, des Herrn, vereint. Außerdem gibt es zwei Sakramente, die zwei besonderen Berufungen entsprechen: Es handelt sich um die Weihe und um die Ehe. Sie stellen zwei große Wege dar, durch die der Christ nach dem Vorbild und im Namen Christi sein eigenes Leben zu einem Geschenk der Liebe machen und so am Aufbau der Kirche mitwirken kann.

Die Weihe, die sich in drei Stufen gliedert – Bischofs-, Priester- und Diakonenweihe –, ist das Sakrament, das befähigt, den Dienst auszuüben, der den Aposteln vom Herrn anvertraut wurde: seine Herde zu weiden, in der Macht seines Geistes und nach seinem Herzen. Die Herde Jesu weiden, nicht in der Macht der menschlichen Kraft, sondern in der Macht des Geistes und nach seinem Herzen, dem Herzen Jesu, das ein liebendes Herz ist. Der Priester, der Bischof, der Diakon muss die Herde des Herrn mit Liebe weiden. Wenn er es nicht mit Liebe tut, dann dient er nicht. Und in diesem Sinne verlängern die Diener, die für diesen Dienst auserwählt und geweiht werden, die Gegenwart Jesu in der Zeit, wenn sie es in der Kraft des Heiligen Geistes, im Namen Gottes und mit Liebe tun.

1. Ein erster Aspekt: Jene, die geweiht werden, sind Vorsteher der Gemeinde. Ja, sie sind »Vorsteher«, für Jesus bedeutet das jedoch, die eigene Autorität als Dienst auszuüben, wie er selbst es den Jüngern gezeigt und sie gelehrt hat mit diesen Worten: »Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele« (Mt 20,25-28 / vgl. Mk 10,42-45). Ein Bischof, der nicht im Dienst der Gemeinde steht, tut nichts Gutes; ein Priester, der nicht im Dienst seiner Gemeinde steht, tut nichts Gutes, er irrt.

2. Eine weitere Eigenschaft, die ebenfalls von dieser sakramentalen Vereinigung mit Christus herkommt, ist die leidenschaftliche Liebe zur Kirche. Denken wir an den Abschnitt aus dem Brief an die Epheser, in dem der heilige Paulus sagt, dass Christus »die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler« (5,25-27). Kraft der Weihe widmet sich der Amtsträger ganz seiner eigenen Gemeinde und liebt sie von ganzem Herzen: Sie ist seine Familie. Der Bischof, der Priester lieben die Kirche in der eigenen Gemeinde, sie lieben sie sehr. Wie? Wie Christus die Kirche liebt. Dasselbe sagt der heilige Paulus über die Ehe: Der Ehemann liebt seine Ehefrau wie Christus die Kirche liebt. Das ist ein großes Geheimnis der Liebe: das Geheimnis des Priesteramts und das der Ehe, zwei Sakramente, die der Weg sind, auf dem die Menschen gewöhnlich zum Herrn gehen. [...]
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