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von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Eucharistiefeier am Palmsonntag auf dem Petersplatz

Vor Christus unser Leben und unser ganzes Sein ausbreiten

Predigt von Papst Benedikt XVI. am 1. April
Liebe Brüder und Schwestern!

Der Palmsonntag ist das große Portal, das uns in die Karwoche eintreten läßt, in die Woche, in der Jesus, der Herr, dem Höhepunkt seines Erdenlebens entgegengeht. Er geht nach Jerusalem hinauf, um die Schrift zu erfüllen und ans Kreuz gehängt zu werden; es ist der Thron, von dem aus er auf ewig herrschen, die Menschheit aller Zeiten an sich ziehen und allen das Geschenk der Erlösung anbieten wird. Aus den Evangelien wissen wir, daß Jesus sich gemeinsam mit den Zwölf auf den Weg nach Jerusalem gemacht hatte und daß sich ihnen nach und nach eine immer größer werdende Schar von Pilgern angeschlossen hatte. Der heilige Markus erzählt uns, daß es schon beim Verlassen Jerichos eine »große Menschenmenge« gab, die Jesus folgte (vgl. 10,46).

Auf diesem letzten Wegstück ereignet sich etwas Besonderes, das die Erwartung dessen, was sich da anbahnt, steigert und bewirkt, daß sich die Aufmerksamkeit noch mehr auf Jesus konzentriert. An der Straße, die aus Jericho herausführt, sitzt ein Blinder namens Bartimäus und bettelt. Sobald er hört, daß Jesus von Nazareth vorbeikommt, beginnt er laut zu rufen: »Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!« (Mk 10,47). Man versucht, ihn zum Schweigen zu bringen, doch vergeblich, bis Jesus ihn rufen läßt und ihn auffordert, näher zu kommen. »Was soll ich dir tun?«, fragt er ihn. Und der Blinde erwidert: »Rabbuni, ich möchte wieder sehen können« (V. 51). Darauf sagt Jesus: »Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. « Bartimäus erhält sein Sehvermögen zurück und folgt Jesus auf seinem Weg (vgl. V. 52). Nach diesem wunderbaren Zeichen in Verbindung mit jenem Ruf: »Sohn Davids« breitet sich in der Menge plötzlich eine Welle messianischer Hoffnung aus, die in vielen die Frage aufkommen läßt: Ist dieser Jesus, der ihnen nach Jerusalem vorangeht, vielleicht der Messias, der neue David? Und ist mit seinem schon unmittelbar bevorstehenden Einzug in die Heilige Stadt vielleicht der Moment gekommen, in dem Gott endlich das Reich Davids wiederherstellt?

Auch die Vorbereitung des Einzugs, die Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern trifft, trägt dazu bei, diese Hoffnung zu steigern. Wie wir im heutigen Evangelium gehört haben (vgl. Mk 11,1–10), kommt Jesus von Betfage und vom Ölberg aus nach Jerusalem, also über die Straße, auf der der Messias kommen sollte. Von dort aus sendet er zwei Jünger voraus und trägt ihnen auf, ihm ein Eselfohlen zu bringen, das sie unterwegs finden würden. Sie finden tatsächlich den jungen Esel, binden ihn los und führen ihn zu Jesus. An diesem Punkt überkommt die Herzen der Jünger und auch der anderen Pilger die Begeisterung: Sie nehmen ihre Mäntel und legen sie auf den Esel; andere breiten sie auf der Straße vor Jesus aus, der auf dem Esel voranreitet. Dann schneiden sie Zweige von den Bäumen und beginnen, Worte aus Psalm 118 zu rufen, alte Segensworte für die Pilger, die in diesem Zusammenhang zu einer messianischen Proklamation werden: »Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!« (V. 9–10). Diese von allen vier Evangelisten überlieferte freudige Akklamation ist ein Segensruf, ein jubelndes Loblied: Es drückt die einmütige Überzeugung aus, daß Gott in Jesus sein Volk besucht hat und daß endlich der ersehnte Messias gekommen ist. Und alle sind dort in zunehmender Erwartung des Werkes, das Jesus vollbringen wird, wenn er in die Stadt eingezogen ist. [...]
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