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Aus dem Vatikan
Papst Franziskus feierte zum Abschluss der Fastenexerzitien eine Messe für Syrien

Jedem gibt der Herr das rechte Wort

Jedem gibt der Herr das rechte Wort
Papst Franziskus im Autobus, der ihn und die Kurienmitarbeiter nach den Exerzitien wieder zurück in den Vatikan brachte.
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat seine Fastenexerzitien in Ariccia beendet und ist am 10. März in den Vatikan zurückgekehrt. Die Rückfahrt in den Vatikan erfolgte ebenso wie die Anreise mit einem Autobus, gemeinsam mit Kardinälen und Kurienmitarbeitern. Bei den geistlichen Vorträgen und Meditationen ging es auch um die Lage der Menschen in Syrien.

Wie die stellvertretende Pressesprecherin des Heiligen Stuhls, Paloma García Ovejero, mitteilte, feierte der Papst zum Abschluss der Exerzitien eine heilige Messe für Syrien und wies über sein Almosenamt 100.000 Euro für Notleidende in Aleppo an. Darin seien auch Spenden der Römischen Kurie enthalten. Am Freitagnachmittag, 10. März, traf Franziskus in St. Johann im Lateran mit leitenden Pfarrern seiner Diözese Rom zusammen.

In einem Dankeswort an Exerzitienleiter Pater Giulio Michelini, sagte Franziskus, er habe es geschätzt, dass sich Michelini »mit dem gesamten Gepäck seines Lebens gezeigt« habe. Im Folgenden der Wortlaut seiner kurzen Rede:


Ich möchte dir danken für das Gute, das du uns tun wolltest, und für das Gute, das du uns getan hast.

Zuallererst dafür, dass du dich uns zeigen wolltest, so wie du bist, ganz natürlich, ohne »eine Miene wie auf einem Heiligenbildchen«. Natürlich. Ohne Affektiertheiten. Mit dem ganzen Gepäck deines Lebens: den Forschungen, den Veröffentlichungen, den Freunden, den Eltern, den jungen Mitbrüdern, für die du sorgen musst… Alles, alles. Danke dafür, »normal« zu sein.

Dann möchte ich dir zweitens danken für die von dir geleistete Arbeit, dafür, wie du dich vorbereitet hast. Das bedeutet Verantwortung, die Dinge ernst nehmen. Und danke für all das, was du uns gegeben hast. Es ist wahr: Da ist ein Berg von Dingen, die man meditieren kann, aber der heilige Ignatius hat gesagt, wenn jemand in den Geistlichen Übungen etwas findet, das Trost oder Trostlosigkeit schenkt, dann muss er dabei verweilen und soll nicht weitergehen. Sicherlich hat jeder von uns ein, zwei Dinge in all dem gefunden. Und der Rest ist keine Vergeudung. Es bleibt, es wird für ein andermal nützlich sein. Und vielleicht sagen die wichtigsten, eindringlichsten Dinge dem einen nichts; vielleicht sagt ein kleines Wort, etwas Kleines mehr … Wie jene Anekdote von dem großen spanischen Prediger: Nach einer gut vorbereiteten, großartigen Predigt kam ein Mann – ein großer öffentlicher Sünder – zu ihm und bat unter Tränen, beichten zu dürfen. Er beichtete, ein Wasserfall von Sünden und Tränen, Sünden und Tränen. Weil der Beichtvater das Leben dieses Mannes kannte, fragte er erstaunt: »Sagen Sie, in welchem Augenblick hat eigentlich Gott Ihr Herz berührt? Mit welchem Wort?« – »Als Sie gesagt haben: Wenden wir uns nun einem anderen Thema zu …« [Der Papst und die Anwesenden lachen.] Manchmal sind es die einfachsten Worte, die uns helfen, oder auch die schwierigsten: jedem gibt der Herr das [rechte] Wort.

Ich danke dir dafür und wünsche dir, dass du weiterhin für die Kirche arbeitest, in der Kirche, in der Exegese, in vielen Dingen, die dir die Kirche anvertraut. Aber vor allem wünsche ich dir, dass du ein guter Ordensmann sein mögest. (Orig. ital. in O.R. 11.3.2017) [...]
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