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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Heilige Messe am Hochfest der Gottesmutter Maria und 55. Weltfriedenstag

Der liebevolle Blick der Mutter

Der liebevolle Blick der Mutter
Am Neujahrstag hat Papst Franziskus zu mehr Schutz vor Gewalt für Frauen und Mütter aufgerufen. »Wie viel Gewalt gibt es gegen Frauen! Schluss damit!«, so der Papst bei seiner Predigt im Petersdom. Vor rund 2.000 Gläubigen in der Basilika sprach Franziskus über das Vorbild der Mutter Jesu und sagt:

Die Hirten finden »Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag« (Lk 2,16). Die Krippe ist ein frohmachendes Zeichen für die Hirten: Sie ist die Bestätigung dessen, was sie vom Engel erfahren hatten (vgl. V. 12), sie ist der Ort, wo sie den Heiland finden. Sie ist auch ein Beweis dafür, dass Gott ihnen nahe ist. Er kommt in einer Krippe zur Welt, einer Vorrichtung, die sie gut kennen, und woran sie sehen, dass Gott ihnen nahe und vertraut ist. Aber die Krippe ist auch für uns ein erfreuliches Zeichen: Jesus berührt unsere Herzen. Dadurch, dass er klein und arm geboren wird, erfüllt er uns mit Liebe statt mit Furcht. Die Krippe verweist bereits darauf, dass er uns zur Nahrung werden wird. Und seine Armut ist eine schöne Nachricht für alle, vor allem für die, die am Rande stehen, für die Ausgestoßenen, für die, die in der Welt nicht zählen. Gott kommt dorthin: kein Sonderweg, nicht einmal eine Wiege! Das also ist das Schöne daran, wenn wir ihn in einer Krippe liegen sehen.

Aber für Maria, die heilige Mutter Gottes, war das nicht so. Sie musste den »Skandal der Krippe« ertragen. Lange vor den Hirten hatte auch sie die Botschaft eines Engels erhalten, der zu ihr in feierlichen Worten über den Thron Davids gesprochen hatte: »Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben« (Lk 1,31-32). Und nun muss sie ihn in eine Krippe für Tiere legen. Wie geht der Königsthron mit der armseligen Krippe zusammen? Wie können wir die Herrlichkeit des Allerhöchsten und die Armseligkeit eines Stalls miteinander in Einklang bringen? Denken wir an das Unbehagen der Mutter Gottes. Was könnte für eine Mutter schlimmer sein, als ihr Kind Not leiden zu sehen? Das ist entmutigend. Man könnte Maria keinen Vorwurf machen, wenn sie sich über diese wider Erwarten trostlose Situation beklagt hätte. Aber sie lässt sich nicht entmutigen. Sie lässt sich darüber nicht aus, sondern sie schweigt. Sie entscheidet sich für etwas, das dem Klagen entgegengesetzt ist: »Maria aber«, so heißt es im Evangelium, »bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen« (Lk 2,19).

Das ist ein ganz anderes Vorgehen als das der Hirten und des Volkes. Diese erzählen allen, was sie gesehen haben: den Engel, der mitten in der Nacht erschienen ist, seine Worte über das Kind. Und das Volk, das dies hört, ist erstaunt (vgl. V. 18). Worte und Staunen. Maria hingegen wirkt nachdenklich. Sie bewahrt und erwägt alles in ihrem Herzen. Dies sind zwei unterschiedliche Haltungen, die wir auch bei uns selbst finden können. Die Erzählung und das Staunen der Hirten erinnern an die Anfänge im Glauben. Da ist alles einfach und unkompliziert, man freut sich über das Neue und Wunderbare, das Gott in alle Bereiche des Lebens bringt. Marias meditative Haltung hingegen ist Ausdruck eines reifen, erwachsenen Glaubens, nicht der Anfänge im Glauben. Eines Glaubens, der nicht gerade erst geboren wurde, sondern eines Glaubens, der bereits fruchtbar geworden ist. Denn geistliche Fruchtbarkeit geht durch Prüfungen. Nach der Ruhe von Nazaret und den glorreichen Verheißungen des Engels – wo ihre geistliche Fruchtbarkeit ihren Anfang nahm – befindet sich Maria nun im dunklen Stall von Betlehem. Aber genau dort schenkt sie der Welt Gott. Und während andere angesichts des Skandals der Krippe ihren Mut verloren hätten, reagiert Maria anders: Sie bewahrt und erwägt alles im Herzen. [...]
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