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archivierte Ausgabe 8/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
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Dokumentation
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Kultur
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Dokumentation |
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Eucharistiefeier mit den neuen Kardinälen in der Basilika St. Peter |
Wenn es um das Evangelium der Ausgegrenzten geht, steht unsere Glaubwürdigkeit auf dem Spiel |
Homilie von Papst Franziskus am 15. Februar |
»Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.« Von Mitleid bewegt, streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte zu ihm: »Ich will es – werde rein!« (vgl. Mk 1,40-41). Das Mitleid Jesu! Dieses Mit-leiden, das ihn jedem leidenden Menschen nahebringt! Jesus schont sich nicht, nein, er lässt sich hineinziehen in den Schmerz und in die Not der Menschen, einfach weil er »mit-leiden« kann und will, weil er ein Herz hat, das sich nicht schämt, »Mitleid« zu haben.
»Jesus [konnte sich] in keiner Stadt mehr zeigen … er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf« (Mk 1,45). Das bedeutet, dass Jesus den Aussätzigen nicht nur geheilt hat, sondern außerdem auch dessen Ausgrenzung auf sich genommen hat, die das Gesetz des Mose vorschrieb (vgl. Lev 13,1-2.45-46). Jesus hat keine Angst vor dem Risiko, das Leiden des anderen auf sich zu nehmen, sondern er zahlt dessen Preis bis zum Äußersten (vgl. Jes 53,4).
Das Mitleid bringt Jesus dazu, konkret zu handeln: den Ausgegrenzten wieder einzugliedern! Und das sind die drei Schlüsselbegriffe, die die Kirche uns heute im Wortgottesdienst vorstellt: das Mitleid Jesu angesichts der Ausgrenzung und sein Wille zur Eingliederung.
Ausgrenzung: Mose behandelt das Problem der Aussätzigen unter juristischem Gesichtspunkt und verlangt, dass sie aus der Gesellschaft entfernt und ausgegrenzt werden, solange das Übel anhält, und erklärt sie für »unrein« (vgl. Lev 13,1-2.45-46).
Stellt euch vor, wie viel Leiden und wie viel Scham ein Aussätziger empfinden musste: physisch, gesellschaftlich, psychologisch und spirituell! Er ist nicht nur Opfer der Krankheit, sondern meint, sie auch verschuldet zu haben und fühlt sich für seine Sünden bestraft! Er ist tot bei lebendigem Leibe, wie einer, dem sein Vater »ins Gesicht gespuckt« hat (Num 12,14).
Außerdem flößt der Aussätzige Angst, Verachtung und Ekel ein und wird darum von den eigenen Angehörigen verlassen, von den anderen gemieden, von der Gesellschaft ausgegrenzt, ja, die Gesellschaft selbst stößt ihn aus und zwingt ihn, an Orten zu leben, die von den Gesunden entfernt sind, sie schließt ihn aus. Und das geht so weit, dass ein Gesunder, sollte er sich einem Aussätzigen genähert haben, schwer bestraft und oft selbst wie ein Aussätziger behandelt wird.
Es ist wahr, der Zweck dieser Rechtsvorschrift war der, »die Gesunden zu retten«, »die Gerechten zu schützen« und, um sie vor jedem Risiko zu bewahren, »die Gefahr« zu bannen, indem man den Ansteckenden erbarmungslos behandelte. So betonte ja der Hohepriester Kajaphas, »dass es besser … ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht« (Joh 11,50).
Eingliederung: Jesus stürzt jene Mentalität um, die sich in Angst verschließt und in ihren Vorurteilen selbst beschränkt, und erschüttert sie nachdrücklich. Er hebt jedoch das Gesetz des Mose nicht auf, sondern erfüllt es (vgl. Mt 5,17), wenn er zum Beispiel das Talionsystem für unwirksam und schädlich erklärt; wenn er erklärt, dass eine Beobachtung des Sabbat, die den Menschen verachtet und verurteilt, Gott nicht gefällt, oder wenn er angesichts der Ehebrecherin diese nicht verurteilt, sondern sie sogar rettet vor dem blinden Eifer derer, die schon bereit waren, sie erbarmungslos zu steinigen, weil sie meinten, so das Gesetz des Mose anzuwenden (vgl. Joh 8,3-11). Auch in der Bergpredigt (vgl. Mt 5) krempelt Jesus die Gewissen um, indem er der Menschheit neue Horizonte eröffnet und die Logik Gottes vollkommen offenbart – die Logik der Liebe, die sich nicht auf die Angst gründet, sondern auf die Freiheit, die Liebe, auf den gesunden Eifer und auf den Heilswillen Gottes: »Das … gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen« (1 Tim 2,3-4). »Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer« (vgl. Mt 12,7; Hos 6,6). [...]
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