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Kirche in der Welt
Zum 120. Geburtstag der Gründerin der weltweit tätigen »Missionsärztlichen Schwestern«

Anna Dengel – Gedenken an die »Nonne mit dem Stethoskop«

Anna Dengel – Gedenken an die »Nonne mit dem Stethoskop«
Dr. Anna Dengel mit ihrem unverkennbaren mütterlichen Lächeln.
Am 16. März jährte sich die Geburt von Anna Dengel (1892–1980), der in Tirol geborenen Ärztin und Gründerin der heute weltweit tätigen »Missionsärztlichen Schwestern«, zum 120. Mal. Zum Jubiläum wird in Österreich ein neuer Förderverein gegründet. Die »Freunde Anna Dengels« wollen die Arbeit der »Missionsärztlichen Schwestern « und das Wirken ihrer Gründerin in deren österreichischer Heimat, aber auch in den Nachbarländern wieder neu bekanntmachen.

Weltweit zählt die Ordensgemeinschaft heute rund 600 Schwestern aus 23 Nationen. Ihre Tätigkeit reicht von seelsorglicher Wegbegleitung über Jugendarbeit, Kranken-, Alten- und Gefängnisseelsorge bis hin zu Projekten für AIDS-Kranke und AIDS-Waisen. Niederlassungen der »Missionsärztlichen Schwestern« gibt es in Afrika, Nord- und Südamerika, Indien, Indonesien, Pakistan und auf den Philippinen, aber auch in europäischen Ländern wie England, Belgien, Holland, Italien und Deutschland.

»Vieles von dem, was die Schwestern in Afrika, Asien oder Lateinamerika leisten, ist außergewöhnlich und uns in Österreich nicht bekannt«, erzählt der heute in Wien lebende Tiroler Reinhard Heiserer. Geboren im Außerfern, kannte er von jung an die Geschichte Anna Dengels aus Erzählungen und Zeitschriften. In seiner Funktion als Geschäftsführer des internationalen Jugendhilfswerkes »Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich« lernte er in Afrika und Indien die Arbeit der »Missionsärztlichen Schwestern« direkt kennen.

Mit der Gründung des Fördervereins »Freunde Anna Dengels« will Heiserer das Gedenken an die Ordensgründerin wach halten und die laufenden Arbeit der »Missionsärztlichen Schwestern« unterstützen: »Die Samen, die Anna Dengel als Ordensgründerin und Pionierin medizinischer Hilfe durch Ordensleute weltweit säte, gehen auf. Es liegt an uns, ihr Erbe heute engagiert zu fördern, damit es weiter wächst.«

Vorreiterin der »Ordensmediziner«

Anna Dengel wurde am 16. März 1892 in Steeg im Tiroler Lechtal geboren. Nach Abschluss ihrer Schulausbildung ging sie 1913 nach Irland und studierte an der katholischen Universität in Cork Medizin. 1920 ging sie als Ärztin nach Asien, wo sie in der Stadt Rawalpindi (damals Britisch-Indien, heute Pakistan) tätig war.

Nach einem Heimaturlaub in Tirol und Exerzitien in Rom entschloß sich Dengel, eine Ordensgemeinschaft mit missionsärztlicher Ausrichtung zu gründen. Mitte der 1920er-Jahre war dies mit großen Hürden verbunden, weil seit mehr als 700 Jahren ein Verbot galt, das Angehörigen katholischer Ordensgemeinschaften und Geistlichen die Arbeit im Bereich der Chirurgie und Geburtshilfe untersagte.

Dengel ging in die USA, wo sie 1925 zusammen mit einer weiteren Ärztin und zwei Krankenschwestern in einem kleinen Haus an der Peripherie von Washington DC die Gemeinschaft der »Missionsärztlichen Schwestern« gründete. Wegen des kirchenrechtlichen Verbots bildeten die Frauen zunächst eine so genannte »Pia Societas« (fromme Gemeinschaft) und verzichteten auf die Ablegung öffentlicher Gelübde. Erst 1936 wurde das Kirchenrecht geändert und Ordensleuten der volle medizinische Dienst erlaubt. Am 15. August 1941 legten Dengel und ihre Schwestern die Ewigen Gelübde in ihrer neuen Gemeinschaft ab, die sich danach rasch über Asien, Ostasien, Afrika, Europa und Lateinamerika ausbreitete. 1973 legte Anna Dengel die Leitung der »Missionsärztlichen Schwestern« zurück. Drei Jahre später erlitt sie einen Schlaganfall und blieb von da an teilweise gelähmt. Sie starb am 17. April 1980 und wurde auf dem deutschen Friedhof Campo Santo Teutonico im Vatikan begraben.

Kontakt zum Förderverein:
Freunde Anna Dengels
c/o Reinhard Heiserer
Püttlingengasse 5/2
1130 Wien
Tel. 0043/664/8270791
heiserer@gmx.at [...]
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