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Kultur
Bedeutende römische Museen – Die »Musei Capitolini«

Wo Kaiser Mark Aurel dem Smog entfloh …

Wo Kaiser Mark Aurel dem Smog entfloh …
Blick aus dem Konservatorenpalast auf den »Palazzo Nuovo«. In beiden Gebäuden sind die Kapitolinischen Museen untergebracht. Die Platzgestaltung geht auf Michel angelo zurück, im Mittelpunkt eine Kopie der Reiterstatue Kaiser Mark Aurels.
Rom mit dem antiken Forum, mit seinen Plätzen, Kirchen und Palästen, wo sich die Kunstwerke häufen, wie in keiner anderen Stadt, hinterläßt bei vielen Besuchern den Eindruck eines großen Museums unter freiem Himmel. Ebenfalls einen Besuch wert sind die wertvollen Schätze, die in den Museen der Ewigen Stadt verborgen sind. Einige von ihnen wird der Autor Bernhard Hülsebusch in einer kleinen Artikelserie in loser Folge vorstellen.

Unzählige Besucher Roms, auch aus dem deutschsprachigen Raum, beginnen ihren Rundgang durch die Ewige Stadt mit dem Kapitol. Eine vernünftige Wahl. Denn die Bedeutung des »Campidoglio« seit über 2000 Jahren ist offenkundig. Im Altertum war dieser kleinste, aber wichtigste der sieben Hügel das religiöse und politische Zentrum der Stadt – somit fielen just hier auch Entscheidungen für das ganze Römische Reich. Im Mittelalter dann hat man hier Dichter gekrönt und Volkstribunen bejubelt. Dann, in der Spätrenaissance, entwarf Michelangelo den grandiosen Kapitolsplatz und die ihn begrenzenden drei Palazzi. Einer davon, der Senatorenpalast, ist der Amtssitz des Bürgermeisters; im danebenliegenden (als Museum benützten) Konservatorenpalast wurde 1955 mit den »Römischen Verträgen « der Grundstein für die europäische Einigung gelegt.

Gibt es weltweit einen geschichtsträchtigeren und schöneren Rathausplatz? Sicher nicht. Die Gesamtanlage – mit der prächtigen, von der Straße hinaufführenden Rampentreppe und dem Reiterstandbild des Kaisers Mark Aurel in der Platzmitte – vermittelt einen überaus würdigen Eindruck. Der wird auch nicht dadurch beeinträchtigt, daß es sich bei der Statue um eine Kopie handelt. Das antike Original nämlich wurde 1990, um es vor Vandalenakten und der Luftverschmutzung zu schützen, nach gründlicher Restaurierung ins Museum gleich daneben gebracht. Hoch zu Roß, konstatierten die Medien, entfloh der Kaiser dem Smog. Und seither witzeln manche Fremdenführer im Blick auf die Kopie: Mark Aurel habe zwar viele Siege auf dem Schlachtfeld errungen, »aber vor dem aggressiven Luftschmutz in der Metropole mußte er Reißaus nehmen«.

Die »Musei Capitolini« zu beiden Seiten der Piazza sind die älteste, öffentlich zugängliche Kunstsammlung der Welt. Ihre Geschichte beginnt 1471, als Papst Sixtus IV. dem römischen Volk einige zuvor im Lateran aufgestellte Bronzeskulpturen schenkte, darunter die legendäre Wölfin und einen »kolossalen Kopf« von Kaiser Konstantin. [...]
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