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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (21)

Schmuckstück vor der Gartenfassade der Villa Medici

Schmuckstück vor der Gartenfassade der Villa Medici
Zwischen der Villa Medici und dem Obelisken schweift der Blick in die Ferne, wo der Petersdom zu erkennen ist.
Etwa auf halbem Weg zwischen dem Obelisco Sallustiano vor dem Gotteshaus »Trinità dei Monti« an der Spanischen Treppe und demjenigen des Antinous auf dem Pincio steht ein weiterer Obelisk. Der kleine Granitblock in den Gärten der Villa Medici ist den Blicken der Passanten verborgen und daher beinahe unbekannt.

Der Obelisk wurde in der Nähe der Kirche »Santa Maria sopra Minerva« ungefähr in der Mitte des 16. Jahrhunderts entdeckt und befand sich einst im »Iseo Campense«, dem großen Isis - tempel auf dem Marsfeld. Der geniale italienische Arzt und Naturforscher Ulisse Aldrovandi (1522–1605) befaßte sich während seines kurzen Aufenthalts in der Ewigen Stadt mit den dort vorhandenen antiken Statuen. In seinem 1550 veröffentlichten Buch Delle statue antiche che per tutta Roma in diversi luoghi si vedono (Über die antiken Statuen, die man in ganz Rom an verschiedenen Plätzen sehen kann) erwähnt er auch unseren Obelisken, der beim Portal der genannten Kirche aufgefunden wurde.

Wie es bei den Steinnadeln üblich war, gab es auch hier einen »Zwillingsbruder«: Es ist der »Obelisk von Dogali«, der im Park bei den Diokletiansthermen in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs »Stazione Termini« steht und hier wohl den unspektakulärsten Standort aller römischen Obelisken gefunden hat. Während der Monolith bei Termini das Original aus Ägypten ist, wurde der Obelisk aus der Villa Medici Ende des 18. Jahrhunderts nach Florenz gebracht und erhebt sich heutzutage im »Boboli-Garten« hinter dem Palazzo Pitti. Vor der gartenseitigen Fassade der Villa Medici gibt es indessen dennoch einen Obelisken: eine exakte Kopie des Originals, das nunmehr seit über 200 Jahren Florenz ziert. Er wird in dieser Serie der Vollständigkeit halber beschrieben, und weil er sich im Grunde über 1500 Jahre in Rom befunden hat.

Vom Sonnentempel in Heliopolis in das römische Iseum Die beiden Monolithen waren Stiftungen Ramses’ II. (geb. 1303 v. Chr., Regierungszeit 1279–1213) für den Sonnentempel von Heliopolis. Von den Ägyptern »Iunu«, Stadt des Pfeilers, genannt, wurde sie ab der 5. Dynastie (ca. 2504– 2347 v. Chr.) zum mächtigsten spirituellen Zentrum des Landes am Nil. Nach dem Sonnengott Helios nannten die Griechen sie später »Heliopolis «, Sonnenstadt. Atum und Re, die uralten Sonnengötter der alten Ägypter, wurden hier verehrt. [...]
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