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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (17)

Papstvilla mit Blick auf den Weihnachtsobelisken

Papstvilla mit Blick auf den Weihnachtsobelisken
Vor der rückwärtigen Fassade, die Carlo Rainalidi in den Jahren 1669–75 schuf, erhebt sich der von Papst Sixtus V. im Jahr 1587 hier aufgestellte Obelisk.
Der Obelisk auf dem Esquilin ist kaum halb so groß wie der beim Lateran. Er steht aber in einem sehr bedeutsamen inhaltlichen Zusammenhang: Die vier Inschriften verweisen auf die Geburt Christi und die Weihnachtserzählung, denn der Papst, der den Obelisken hinter »Santa Maria Maggiore « aufstellen ließ, hatte bereits als Kardinal eine Kapelle für die seit altersher dort verehrten Krippenreliquien gestiftet.



CHRISTVS PER INVICTAM CRVCEM
POPVLO PACEM
PRAEBEAT
QVI
AVGUSTI PACE
IN PRAESEPE
NASCI
VOLVIT

»Christus gebe seinem Volk durch das unbesiegte Kreuz Frieden, Er, der während des Friedens des Augustus in der Krippe geboren werden wollte.« Diese Inschrift prangt auf der Südseite des Obelisken, der auf der Piazza dell’Esquilino hinter der Päpstlichen Basilika »Santa Maria Maggiore « steht. Papst Sixtus V. (Felice Peretti, 1585– 1590) widmete den Obelisken auf diese Weise Jesus Christus und wies auf die Menschwerdung Gottes in der Ära des Augustus, des Friedenskaisers hin.

Der Granitpfeiler vor der Apsis von »Santa Maria Maggiore« ist der »Zwillingsbruder« der Steinnadel vor dem Quirinalpalast. Die beiden flankierten einst das Grabmal von Kaiser Augustus auf dem Marsfeld. Wie und wann sie nach Rom kamen, ist bei den Wissenschaftlern ein Grund für Diskussionen. Einer Theorie nach gelangten sie bereits unter Augustus nach Rom, um sein Grabmal zu schmücken. Nach einer anderen Version wurden sie erst später, in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts, bei seinem Mausoleum, plaziert.

Uninteressante Bruchstücke

Daß sie im 5. Jahrhundert dort noch aufrecht standen, berichtet der römische Schriftsteller Ammianus Marcellinus (um 325/330 in Antiochia, † n. 391 in Rom). Im Laufe des Mittelalters fielen sie um, zerbrachen und wurden verschüttet. Man wußte zwar in diesen unsicheren Zeiten um sie, doch hegte man kein Interesse dafür. Erst unter Papst Leo X. (Giovanni Medici, 1513–1521) wurden die Bruchstücke der Steinnadel, die sich einst links vom Eingang des Augustusmausoleums befand, ausgegraben. Man schaffte sie 1519 zur Via Ripetta. Vielleicht wollte der Medici-Papst sie zur Piazza del Popolo bringen. Tatsächlich war jedoch die Reise des Granitblocks vorerst zu Ende. Die Arbeiter ließen ihn mitten auf der Straße liegen, so daß er dort lange ein Verkehrshindernis für die Einheimischen, die zahlreichen Pilger sowie Kutschen und Wagen darstellte. [...]
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