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archivierte Ausgabe 44/2013
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kultur |
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Im Gedenken an die Toten: Der Nicht-katholische Friedhof in Rom mit Gräbern von zahlreichen Prominenten |
Bei der Cestius-Pyramide »leise zum Orkus hinab« |
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Der Friedhof an der Cestius-Pyramide eignet sich auch für einen erholsamen Spaziergang unter Pinien, Zypressen und Lorbeerbäumen. |
Von Bernhard Hülsebusch
Kolosseum und Kaiserforen, Piazza Navona und Petersdom: Rom bietet so viele bedeutende Sehenswürdigkeiten, dass die Besucher stets ein volles Besichtigungs-Programm haben. Im Fokus dabei: Das antike Erbe und Rom als Stadt der Päpste, als Zentrum der katholischen Christenheit. Aber nicht wenige Besucher, vor allem aus Deutschland und Nordeuropa, machen auch einen Abstecher zum »Nicht-katholischen Friedhof« an der Cestius-Pyramide. Denn dort sind viele bekannte Persönlichkeiten aus ihrer Heimat bestattet. Hier ein Porträt dieses stimmungsvollen Gottesackers.
»O Tiber, gönn’ in deiner Nähe bald mir ein Grab an der Pyramide!«: Halb schwärmerisch, halb melancholisch schrieb dies der schwäbische Dichter Wilhelm Friedrich Waiblinger, nachdem er zum ersten Mal den Friedhof an der antiken Cestius-Pyramide gesehen hatte. Sein Wunsch wurde ihm erfüllt, als er – erst 26 Jahre alt – in Rom 1830 starb. Auf dem »cimitero acattolico«, der letzten Ruhestätte für die in der Tiberstadt verstorbenen Nichtkatholiken, vorwiegend Ausländer, sind inzwischen rund 5000 Menschen bestattet – teils in Erdgräbern allein, teils in Familiengrabstätten, teils in Sammelgräbern. Zumeist Deutsche, Engländer, Skandinavier, ferner Amerikaner, Russen, Griechen. Auch dieser Gottesacker bezeugt die Anziehungskraft, die Rom seit je auf »Nordlichter« ausgeübt hat. In diesem Punkt ähnelt er dem wesentlich älteren und kleineren Campo Santo Teutonico, dem katholischen »teutonischen« Friedhof im Vatikan.
An einem regnerischen Novembertag schreiten wir an der Via Caio Cestio durch die offene Friedhofspforte, über der in großen Lettern RESURRECTURIS (Denen, die auferstehen werden) steht. Drinnen umgibt uns sogleich eine konzentrierte Stille, obgleich nur 200 Meter entfernt der chaotische römische Verkehr braust. Pinien, Zypressen und Lorbeer beschirmen die (auf einem Hügel ansteigend) vor uns liegenden Gräber. Künstler und Gelehrte, Prominente sowie schlichte Bürger aus zahlreichen Nationen sind hier im Tod vereint.
Ein Wegweiser führt zur Grabstätte von »Goethe’s son« hinauf. August starb im selben Jahr wie Waiblinger, 31-jährig, an einer verspäteten Kinderkrankheit. Sein berühmter Vater überlebte ihn um zwei Jahre. Doch der Dichterfürst ließ auf dem Grabstein nicht einmal den Vornamen seines Sohnes anbringen, sondern nur den Text »Goethe filius patri antevertens« (Goethes Sohn, dem Vater vorauseilend), das Todesjahr sowie eine Porträtmedaille. Übrigens spielte auch Johann Wolfgang von Goethe selbst, der den Friedhof 1787 kennengelernt hatte, mit dem Gedanken, sich hier bestatten zu lassen. Schrieb er doch am Ende der siebten »Römischen Elegie«, die mit den Worten beginnt »O, wie fühl’ ich in Rom mich so froh!«: »Dulde mich, Jupiter hier, und Hermes führe mich später, Cestius’ Mal vorbei, leise zum Orkus hinab.« [...]
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