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archivierte Ausgabe 42/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kultur |
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Spaziergänge durch Rom – Unterwegs in der Via Giulia |
An jeder Ecke ein Hauch von »history« |
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Überquert man den Tiber auf der Sixtus-Brücke, gelangt man zur Via Giulia. |
Mit diesem Beitrag setzen wir den Spaziergang durch die Via Giulia fort. Besonderes Augenmerk widmen wir dem Palazzo Sacchetti mit seinen schönen Fresken und der Kirche San Biagio della Pagnotta, der Nationalkirche der Armenier. Mit ihr steht das Leben des Märtyrers Blasius eng in Verbindung. Ebenso beschreibt die Autorin die Kirche Santa Maria del Suffragio, auf die man in südlicher Richtung stößt.
Von Silvia Montanari
Der Palazzo Sacchetti birgt einige Sehenswürdigkeiten. Beachtlich ist der römische Sarkophag im Portikus gleich links des Einganges. Das ziemlich mitgenommene Relief zeigt den Kaiser Septimius Severus (193-211) beim Empfang von Mitgliedern des Senats. Rechts hinter ihm befand sich wohl ursprünglich die aufgrund der »damnatio memoriae« weggemeißelte Figur des Plautianus. Er war ein Freund des Kaisers und genoss dessen unbedingtes Vertrauen. Daher durchlief er eine fulminante Karriere, wurde Prätorianerpräfekt und trotz seiner niedrigen Herkunft auch Senator. Es gelang ihm, seine Tochter mit Caracalla, dem Sohn des Kaisers, zu verheiraten, was ihm schließlich zum Verhängnis wurde: Im Zuge einer Verschwörung im Jahre 205 angeklagt, wurde er vor den Augen des Kaisers von Caracalla hingerichtet. Auch seine Tochter Plautilla, die eigene Gemahlin, verschonte Caracalla nicht.
Sehenswert sind außerdem die Fresken im ersten Stock im Audienzsaal des Kardinals (»Salone del Mappamondo« wegen der beiden riesigen Globen), der zwischen 1553 und 1554 von Francesco Salviati mit Geschichten aus dem Leben von König David versehen wurde. Die Räume dieses Geschosses wurden ferner von verschiedenen anderen Künstlern ausgemalt, darunter Pietro da Cortona, der zwei Fresken (die »Heilige Familie« und »Adam und Eva«) schuf.
Spaziert man die Via Giulia in südlicher Richtung weiter, trifft man nach einigen Schritten auf die Kirche San Biagio della Pagnotta (Sankt Blasius vom Brötchen), auch San Biagio degli Armeni (Sankt Blasius der Armenier) genannt. Papst Gregor XVI. übergab sie dem Hospiz der Armenier, die sie seit 1836 betreuen. Daneben errichtete im 18. Jahrhundert der Architekt Filippo Navone einen Konvent. Schaut man genau hin, erkennt man an der Ecke zum Vicolo del Cefalo große, in Rustikamanier bearbeitete Travertinblöcke. Sie gehörten zum ursprünglich geplanten Gerichtshof der »Curia Julia« von Julius II., mit dessen Bau im Jahr 1508 begonnen wurde. Der Tod des Pontifex und jener von Bramante ließen das Bauwerk rudimentär zurück. Weitere Travertinstücke kann man an den Ecken zur Via dei Bresciani und zur Via del Gonfalone entdecken. Der Gerichtspalast sollte sich daher vom Vicolo del Cefalo bis zur Via del Gonfalone als ein einziges riesiges Monument von der Via Giulia bis zum Tiber hin erstrecken.
An der Ecke zur Via del Gonfalone bemerkt man die imposantesten Reste des Tribunals. Hier stößt man auf Travertinbänke, die der stets zu sarkastischem Spott bereite römische Volksmund als »Sofa der Via Giulia« bezeichnet. Von dem geplanten Gerichtspalast gibt es noch einen Grundriss, den Battista und Antonio da Sangallo zeichneten. Er ist im Archiv der Uffizien in Florenz aufbewahrt. Einer Medaille kann man die Ansicht entnehmen: ein imposanter, wohl vierstöckiger, noch sehr mittelalterlich wirkender Palast mit Türmen an den Ecken und einem gewaltigen, alles überragenden Turm in der Mitte. Geblieben sind die Steinreste an den Straßenecken und das »Sofa der Via Giulia«, auf dem sich erschöpfte Touristen etwas ausruhen können. [...]
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