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Schätze in der
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Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

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Kultur
Die Bibliothek von der Antike bis heute

Smartphones werden Bücher nie ersetzen können

Smartphones werden Bücher nie ersetzen können
Von Mario Panizza

Die Bibliothek als öffentliche Einrichtung gibt es noch nicht so lange. Allerdings reicht ihre Geschichte zurück bis zu den Sammlungen von Tafeln, Pergamenthandschriften und geschriebenen Texten verschiedenster Art. Die ersten Zeugnisse stammen aus den Pharaonengräbern, wo sie in besonderen Nischen aufbewahrt wurden. Im Zweiten Buch der Makkabäer wird berichtet, wie Nehemia »eine Bibliothek gründete«, in der er »Bücher sammelte« (vgl. 2,13), das heißt: Bereits damals gab es neben dem Zweiten Tempel eine Bibliothek.

Die bedeutendste und reichhaltigste Bibliothek der Antike ist sicherlich die Bibliothek von Alexandria, deren mythische Gründung Ptolemäus I. zugeschrieben wird. Er soll 305 v. Chr. eine große Anzahl von Gelehrten beauftragt haben, Dokumente zu sammeln, zu transkribieren und zu kommentieren. Es handelte sich also um ein materielles und wissenschaftliches Unterfangen, das die Prinzipien des modernen Funktionalismus bereits klar einführte. Dessen theoretische Prinzipien sind auf eine Übereinstimmung zwischen Raum und Funktion gestützt und verleihen so der Bibliothek eine dem Museum nicht unähnliche Aufgabe: Beide müssen sammeln, klassifizieren, bewahren und ausstellen. Beide müssen dem Nutzer daher einen ähnlichen Service bieten, der ihm Konsultation und Studium ermöglicht, unabhängig davon, ob es sich um Kunstwerke oder schriftliche Texte handelt.

Erfindung des Pergaments

Zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. wollten die Attaliden, die Herrscher von Pergamon, der Vorherrschaft der Nachfolger von Ptolemäus etwas entgegensetzen, und zwar auch durch die Kultur als politisches Instrument. Und um das Monopol des Papyrus zu überwinden, damals der wertvollste und praktischste Beschreibstoff, erfanden sie ein neues Material aus Tierhäuten, das Pergament genannt wurde.

Seit dem Mittelalter werden neben Gotteshäusern oft Gebäude für Arme und Kranke, aber auch Bibliotheken errichtet. Auf Initiative von Herrschern und Fürsten zurückgehende Bibliotheken gab es damals nur wenige, was dann in der Zeit des Humanismus und der Renaissance deutlich zunahm.

Die ersten Klosterbibliotheken entstehen vor allem im Orient: Zu den ältesten gehört die von Kaiser Justinian gegründete Bibliothek des Klosters der heiligen Katharina auf dem Berg Sinai, die heute noch in Funktion ist und die Spuren byzantinischer Architektur aufweist. Sie wurde zwischen 1930 und 1942 restauriert und 2002 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Dank des Engagements einiger wichtiger amerikanischer und englischer Universitäten soll sie vollständig digitalisiert werden.

Wenn die monastischen Orden Bibliotheken neben oder in den Räumen für Liturgie und Gebet vorsehen, dann befinden sich diese immer noch in Gebäuden, die für andere Funktionen gebaut wurden. Sie werden innerhalb der Klosteranlage eingerichtet, insbesondere bei den Benediktinern. Die am Kreuzgang liegenden Räume, wo die nach Themen geordneten Texte aufbewahrt werden, erhalten stets direktes Licht und sind mit einer begrenzten Anzahl von Sitzplätzen vor geneigten Holzpulten ausgestattet. Ein besonders ungewöhnliches Beispiel für die Anpassung einer bereits bestehenden Gebäudestruktur liefert die Bibliothek der Augustiner von San Giovanni a Carbonara in Neapel. Diese wurde in einem lange dauernden Prozess in einem aragonesischen Turm eingerichtet, den die Augustiner erworben hatten und für die der Architekt Ferdinando Sanfelice einen Plan mit sternförmigem Grundriss entwarf. [...]
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