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Kultur
Das Centro Aletti in Rom – Mosaiken für über 100 Kultstätten

Kunst als gemeinsame Sprache der Christen

Kunst als gemeinsame Sprache der Christen
Pater Rupnik (etwas verdeckt hinter dem Papst) und sein Team in Santa Marta
Es gehört zu den wichtigsten Stätten des christlichen Ost-West-Dialogs in Rom: Das von Jesuitenpater Marko Rupnik geleitete Centro Aletti. International bekannt wurde es durch die dort geschaffenen Mosaiken in kräftigen Farben, die über 100 katholische Kultstätten in vielen Ländern schmücken.

Von Bernhard Hülsebusch

Vatikan, am Vorabend des Jubiläumsjahres 2000. Damals weihte Papst Johannes Paul II. in einem betont feierlichen Ritus die Kapelle »Redemptoris Mater« (Mutter des Erlösers) im Apostolischen Palast ein. Sie ging aus der eben dort gelegenen Mathilden-Kapelle hervor, die man umbenannt und gründlich restauriert hatte.

»Redemptoris Mater«, betonten enge Mitarbeiter des Heiligen Vaters, verdeutlicht einige dem Wojtyla-Papst besonders am Herzen liegende Themen. Die Mosaiken dort, die die Heilsgeschichte darstellen, seien auch »eine indirekte Einladung zum Gespräch zwischen Kunst, Kultur und Glauben«.

Die Kunstwerke stammen vom »Centro Aletti«, das zu dem (von Jesuiten geleiteten) Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom gehört. Durch die Ausschmückung von »Redemptoris Mater« fiel somit erneut ein Schlaglicht auf diese – in ihrer Art beispiellose – Kulturwerkstätte. Beispiellos, weil das Centro Aletti die Ost-West-Begegnung nicht nur in Studium und Theorie fördert, sondern auch in der praktischen Zusammenarbeit von Frauen und Männern vor allem aus Mittel- und Osteuropa. Und zwar in der Herstellung von Mosaiken.

Internationales Ansehen

Warum der Name »Aletti«? Weil es die wohlhabende Signora Anna Maria Aletti war, die ihren im späten 19. Jahrhundert entstandenen Palazzo nahe der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore 1985 dem Jesuitenorden schenkte. Auf Initiative von Johannes Paul II. entstand 1991 hier das das Centro Aletti.

»Dieses Zentrum«, betonte der Papst aus Polen bei dessen Einweihung, »will Forschungen über das Christentum in Osteuropa unterstützen. Also über die Bedeutung des Glaubens nach dem Sturz der marxistischen Regime, aber auch angesichts der falschen Mythen der westlichen Kultur. « Nicht nur das. Sehr bezeichnend sei, so der Pontifex, dass im Centro Aletti etliche Christen die brüderliche Beziehung zwischen Katholiken (des lateinischen sowie des orientalischen Ritus) und Orthodoxen pflegen. Hier sehe man, dass diese gemeinsame Bemühung »der richtige Weg ist auf der Suche nach einer tiefgreifenden Gemeinschaft zwischen den Kirchen.«

Als Direktor des Centro Aletti wurde der Jesuit und Maler Marko Ivan Rupnik berufen. Der 1954 geborene Slowene hatte an der römischen Kunstakademie sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana studiert und mehrere akademische Grade erworben. Beim Engagement im Centro Aletti erkannte er schnell, dass es da nicht nur um eine theologische Auseinandersetzung ging, sondern dass der Ost-West-Dialog auf verschiedenen Ebenen geführt werden müsse. »Und eine bedeutsame Ebene dieses Dialogs ist die Kunst.« [...]
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