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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise in den
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Aus dem Vatikan
Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 12. September

Unsere Gebete erreichen Gottes Herz

Unsere Gebete erreichen Gottes Herz
Unter den vielen Tausend Audienzteilnehmern aus aller Welt war auch eine Gruppe der »Loretto-Gemeinschaft« anwesend, die eine Pilgerfahrt nach Rom unternommen hat.
Liebe Brüder und Schwestern!

Am vergangenen Mittwoch habe ich über das Gebet im ersten Teil des Buches der Offenbarung gesprochen. Heute gehen wir zum zweiten Teil des Buches über, und während das Gebet im ersten Teil auf das innerkirchliche Leben ausgerichtet ist, so gilt die Aufmerksamkeit im zweiten Teil der ganzen Welt. Denn die Kirche pilgert in der Geschichte, sie ist Teil davon, dem Plan Gottes gemäß. Die Gemeinde hat durch das Hören der vom Vorleser vorgetragenen Botschaft des Johannes ihre Aufgabe wiederentdeckt, als »Priester Gottes und Christi« (Offb 20,6; vgl. 1,5; 5,10) an der Entfaltung des Reiches Gottes mitzuwirken, und öffnet sich zur Welt der Menschen hin. Und hier werden zwei Lebensformen deutlich, die in dialektischem Verhältnis zueinander stehen: Die erste könnten wir als das »System Christi« bezeichnen, dem die Gemeinde glücklicherweise angehört, und die zweite als das »irdische System gegen das Reich und gegen den Bund, das entstanden ist unter dem Einfluß des Bösen«, der die Menschen täuscht und so eine Welt verwirklichen will, die zu der von Christus und von Gott gewollten Welt im Gegensatz steht (vgl. Päpstliche Bibelkommission, Bibel und Moral. Biblische Wurzeln des christlichen Handelns, 70). Die Gemeinde muß also die Geschichte, die sie erlebt, in der Tiefe lesen können und dadurch lernen, die Ereignisse mit dem Glauben zu erkennen, um durch ihr Handeln an der Entfaltung des Reiches Gottes mitzuwirken. Und dieses Lesen und Erkennen ist ebenso wie das Handeln mit dem Gebet verbunden.

Tiefer Sinn der Geschichte

Nach dem wiederholten Aufruf Christi, der im ersten Teil der Apokalypse sieben Mal gesagt hat: »Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt« (vgl. Offb 2,7.11.17.29; 3,6.13.22), wird die Gemeinde zunächst eingeladen, in den Himmel aufzusteigen, um die Wirklichkeit mit den Augen Gottes zu betrachten; und hier finden wir drei Symbole, Bezugspunkte, von denen ausgehend man die Geschichte lesen kann: den Thron Gottes, das Lamm und das Buch (vgl. Offb 4,1–5,14).

Das erste Symbol ist der Thron, auf dem eine Gestalt sitzt, die Johannes nicht beschreibt, weil sie jede menschliche Vorstellung übersteigt; er kann nur auf das Gefühl der Schönheit und der Freude hinweisen, das er vor ihr empfindet. Diese geheimnisvolle Gestalt ist Gott, der allmächtige Gott, der nicht in seinem Himmel verschlossen geblieben ist, sondern der auf den Menschen zugekommen ist und einen Bund mit ihm geschlossen hat: Gott, der auf geheimnisvolle, aber reale Weise in der Geschichte seine Stimme hören läßt, symbolisiert von Blitzen und Donner. Um den Thron Gottes herum tauchen verschiedene Elemente auf, wie die 24 Ältesten und die vier Lebewesen, die dem einzigen Herrn über die Geschichte unablässig den Lobpreis darbringen.

Das erste Symbol ist also der Thron. Das zweite Symbol ist das Buch, das Gottes Plan über die Ereignisse und über die Menschen enthält; es ist mit sieben Siegeln hermetisch verschlossen, und niemand ist in der Lage, es zu lesen. Angesichts dieser Unfähigkeit des Menschen, den Plan Gottes zu erkennen, verspürt Johannes eine tiefe Traurigkeit, die ihn zum Weinen bringt. Es läßt sich jedoch Abhilfe schaffen von der Verlorenheit des Menschen gegenüber dem Geheimnis der Geschichte: Einer ist in der Lage, das Buch zu öffnen und es zu erhellen. Und hier erscheint das dritte Symbol: Christus, das im Kreuzesopfer geschlachtete Lamm, das jedoch aufrecht steht, als Zeichen seiner Auferstehung. Und das Lamm öffnet nach und nach die Siegel und enthüllt den Plan Gottes, den tiefen Sinn der Geschichte. [...]
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