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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 2. September

Ein offenes Herz für das Wort Gottes

Ein offenes Herz für das Wort Gottes
Beim Angelusgebet mahnte der Papst die etwa 25.000 Zuhörer auf dem Petersplatz, ihr Gewissen zu erforschen, wie sie das Wort Gottes im Alltag umsetzten. Er rief auch dazu auf, im sonntäglichen Gottesdienst aufmerksam zuzuhören.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

An diesem Sonntag nehmen wir die Lesung des Markusevangeliums wieder auf. Im heutigen Abschnitt (Mk 7,1-8.14-15.21-23) greift Jesus ein für uns alle als Gläubige wichtiges Thema auf: die Echtheit unseres Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes, gegen alle weltliche Verschmutzung oder legalistischen Formalismus. Die Geschichte beginnt mit dem Einwand, den die Schriftgelehrten und Pharisäer an Jesus richten, indem sie seine Jünger beschuldigen, die rituellen Vorschriften nicht gemäß den Traditionen zu befolgen.

Auf diese Weise wollten die Gesprächspartner die Zuverlässigkeit und Autorität Jesu als Meister treffen, denn sie sagten: »Aber dieser Meister lässt die Jünger die Vorschriften der Tradition nicht einhalten.« Doch Jesus antwortet entschieden und entgegnet ihnen mit den Worten: »Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen« (V. 6-7). So spricht Jesus. Klare und starke Worte! Heuchlerisch ist sozusagen eines der stärksten Adjektive, die Jesus im Evangelium verwendet, und er sagt es, indem er sich an die Lehrmeister der Religion wendet: Gesetzeslehrer, Schriftgelehrte … »Heuchler«, sagt Jesus.

Tatsächlich will Jesus die Schriftgelehrten und die Pharisäer aus dem Irrtum aufrütteln, dem sie verfallen waren, und worin besteht dieser Irrtum? Den Willen Gottes zu verfälschen, seine Gebote zu vernachlässigen, um menschlichen Traditionen zu folgen. Die Reaktion Jesu ist streng, denn Großes steht auf dem Spiel: es geht um die Wahrheit der Beziehung zwischen Mensch und Gott, um die Echtheit des religiösen Lebens. Der Heuchler ist ein Lügner, er ist nicht echt.

Auch heute lädt uns der Herr ein, dieser Gefahr zu entgehen, der Form mehr Bedeutung beizumessen als der Substanz. Er ruft uns auf, immer wieder zu erkennen, was der wahre Mittelpunkt der Erfahrung des Glaubens ist, nämlich die Liebe zu Gott und zum Nächsten, die ihn von der Heuchelei des Legalismus und des Ritualismus reinigt.

Die Botschaft des heutigen Evangeliums wird auch durch die Stimme des Apostels Jakobus bekräftigt, der uns in aller Kürze sagt, wie die wahre Religion sein muss, und er sagt: die wahre Religion bedeutet, »für Waisen und Witwen in ihrer Not zu sorgen und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren (Jak 1,27).

»Für Waisen und Witwen in ihrer Not zu sorgen« heißt, Nächstenliebe gegenüber anderen zu praktizieren, angefangen bei den Bedürftigsten, den Gebrechlichsten, den am meisten Ausgegrenzten. Sie sind die Menschen, derer sich Gott besonders annimmt, und er fordert uns auf, dasselbe zu tun.

»Sich vor der Befleckung durch die Welt zu bewahren« bedeutet nicht, sich zu isolieren und der Realität gegenüber zu verschließen. Nein. Auch hier darf es keine äußere, sondern es muss eine innere, substantielle Haltung sein: Es bedeutet, wachsam zu sein, damit unsere Art zu denken und zu handeln nicht durch die weltliche Mentalität, das heißt durch Eitelkeit, Gier, Stolz verunreinigt werde. Ein Mann oder eine Frau, die in Eitelkeit, Geiz und Stolz leben und gleichzeitig glauben und sehen lassen, dass sie religiös sind, und sogar andere verurteilen, sind in Wirklichkeit Heuchler. [...]
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