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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 22. Juni

Die Psalmen – Schule des Gebets

Die Psalmen – Schule des Gebets
Zu seinem bevorstehenden 60. Priesterjubiläum haben italienische Kinder dem Papst 60 Gold - fische geschenkt. Nach der Generalaudienz überreichten sie dem freudig überraschten Heiligen Vater ein kleines Goldfischglas. Die Kinder wollten daran erinnern, daß Petrus ein Fischer war, bevor er zum Jünger Jesu wurde. Die Goldfische haben in den Brunnen der Vatikanischen Gärten ihre neue Heimat gefunden.
Liebe Brüder und Schwestern!

In den vorangegangenen Katechesen haben wir einige Gestalten des Alten Testaments betrachtet, die für unsere Reflexion über das Gebet besonders bedeutsam sind. Ich habe über Abraham gesprochen, der für die fremden Städte Fürsprache hält, über Jakob, der im nächtlichen Kampf den Segen empfängt, über Mose, der um Vergebung für sein Volk bittet, und über Elija, der für die Bekehrung Israels betet. Mit der heutigen Katechese möchte ich einen neuen Wegabschnitt beginnen: Anstatt bestimmte Abschnitte über betende Persönlichkeiten zu kommentieren, treten wir nun in das »Gebetbuch« schlechthin ein, das Buch der Psalmen. In den nächsten Katechesen werden wir einige der schönsten Psalmen lesen und betrachten, die der Gebetstradition der Kirche besonders am Herzen liegen. Heute möchte ich sie einleiten, indem ich über das Buch der Psalmen als Ganzes spreche.

Ausdrucksformen des Herzens und des Glaubens

Der Psalter stellt sich uns als ein »Gebetsformular « dar, eine Sammlung von 150 Psalmen, die die biblische Überlieferung dem Volk der Gläubigen schenkt, damit sie sein eigen wird – unser Gebet, unsere Weise, uns an Gott zu wenden und mit ihm in Beziehung zu treten. In diesem Buch kommt die ganze menschliche Erfahrung in ihren zahlreichen Schattierungen zum Ausdruck und die ganze Bandbreite der Empfindungen, die das menschliche Dasein begleiten. In den Psalmen werden Freude und Leid, Sehnsucht nach Gott und Wahrnehmung der eigenen Unwürdigkeit, Glück und Verlassenheit, Vertrauen auf Gott und schmerzhafte Einsamkeit, Fülle des Lebens und Angst vor dem Tod miteinander verknüpft und zum Ausdruck gebracht. Die ganze Wirklichkeit des Gläubigen fließt in jene Gebete ein, die zunächst das Volk Israel und dann die Kirche als besondere Form der Vermittlung der Beziehung zu dem einen Gott und als angemessene Antwort auf seine Offenbarung in der Geschichte angenommen haben. Als Gebete sind die Psalmen Ausdrucksformen des Herzens und des Glaubens, in denen jeder sich wiedererkennen kann und in denen die Erfahrung der besonderen Nähe zu Gott vermittelt wird, zu der jeder Mensch berufen ist. Und die ganze Komplexität des menschlichen Daseins ist in der Komplexität der unterschiedlichen literarischen Formen der einzelnen Psalmen zusammengefaßt: Lobgesänge, Klagelieder, individuelle und kollektive Bitten, Danklieder, Bußpsalmen, weisheitliche Psalmen und andere Gattungen lassen sich in diesen poetischen Texten wiederfinden.

Trotz dieser vielfältigen Ausdrucksformen können zwei große Bereiche ausgemacht werden, in denen sich das Gebet des Psalters zusammenfassen läßt: die Bitte, die mit der Klage verbunden ist, und das Lob, zwei miteinander verbundene und gleichsam untrennbare Dimensionen. Denn die Bitte ist von der Gewißheit beseelt, daß Gott antworten wird, und das öffnet zum Lob und zur Danksagung; und Lob und Dank entspringen der Erfahrung des empfangenen Heils, das eine Hilfsbedürftigkeit voraussetzt, die die Bitte zum Ausdruck bringt. [...]
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